Die Gewerkschaft ver.di hat für den kommenden Freitag flächendeckende Warnstreiks im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) angekündigt, die sich auf rund 80 Städte erstrecken könnten. Diese Streiks könnten erhebliche Auswirkungen auf die Fahrgäste haben, da Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen in den meisten Fällen den ganzen Tag im Depot bleiben sollen. Die Hintergründe für diese Arbeitsniederlegungen liegen in den gleichzeitig laufenden Tarifverhandlungen im ÖPNV, die bisher zu keinen Ergebnissen geführt haben.
Hintergründe der Streiks
Die Streiks sind eine Reaktion auf die aktuellen Tarifverhandlungen im ÖPNV. Die ersten Verhandlungsrunden sind abgeschlossen worden, haben jedoch keine Vereinbarungen hervorgebracht. Deshalb sieht sich die Gewerkschaft ver.di gezwungen, den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen. Die Hauptforderungen der Gewerkschaft in den meisten Bundesländern sind eine Erhöhung des jährlichen Urlaubsanspruchs sowie eine Begrenzung der Schichtlängen, mit längeren Ruhezeiten zwischen den Schichten. Die genauen Forderungen können jedoch von Bundesland zu Bundesland variieren.
Betroffene Bundesländer im Überblick
- Schleswig-Holstein und Hamburg: In Hamburg sind über 2.000 Beschäftigte der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein VHH zu ganztägigen Streiks aufgerufen. Diese Busse bedienen vor allem das Hamburger Umland in Schleswig-Holstein und den Stadtrand. Die Entscheidung über einen Streik bei der Hamburger Hochbahn steht noch aus.
- Mecklenburg-Vorpommern: Für Mecklenburg-Vorpommern steht noch nicht fest, ob der Streik am Freitag stattfindet. Die genauen Streikdetails sollen zu einem späteren Zeitpunkt von der Gewerkschaft bekannt gegeben werden.
- Bremen und Niedersachsen: In Niedersachsen sind sechs kommunale Unternehmen betroffen, darunter die Braunschweiger Verkehrsgesellschaft und die Üstra Hannover. In Bremen betrifft der Streik die Bremer Straßenbahn AG, und es ist eine zentrale Kundgebung in Hannover geplant.
- Berlin und Brandenburg: In Berlin dauert der Warnstreik von Betriebsbeginn bis 10 Uhr. In Brandenburg wird der ÖPNV ganztägig bestreikt, was zu erheblichen Einschränkungen führen kann.
- Nordrhein-Westfalen: Die Warnstreiks in Nordrhein-Westfalen sollen voraussichtlich am Freitagmorgen beginnen und betreffen Pendler sowie Schüler, die normalerweise öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Trotz des Streiks gilt die Schulpflicht weiterhin.
- Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen: In Sachsen sind die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsunternehmen in mehreren Städten zu ganztägigen Streiks aufgerufen. Ähnliche Streiks finden auch in Sachsen-Anhalt und Thüringen statt.
- Hessen: Besonders betroffen sind die Städte Kassel, Wiesbaden, Frankfurt und Offenbach. Fahrerinnen und Fahrer von Bussen, U-Bahnen und Straßenbahnen sind zu Streiks aufgerufen.
- Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz: In Baden-Württemberg sind die Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe in mehreren Städten betroffen. In Rheinland-Pfalz stehen ebenfalls umfangreiche Arbeitsniederlegungen bevor.
Saarland: Hier haben die Streiks bereits am Donnerstagabend begonnen und betreffen verschiedene Verkehrsbetriebe und Subunternehmen.
Die Streiks sind eine drastische Maßnahme, um die Forderungen der Gewerkschaft in den Tarifverhandlungen durchzusetzen. Sie werden zweifellos erhebliche Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr und die Fahrgäste haben. Es ist ratsam, sich vorab über alternative Transportmöglichkeiten zu informieren, da Staus auf den Straßen und Überfüllungen in anderen Verkehrsmitteln wahrscheinlich sind. Die genauen Auswirkungen und die Dauer der Streiks können je nach Bundesland variieren, daher ist es ratsam, lokale Nachrichten und Verkehrsinformationen im Auge zu behalten.