Die Techniker Krankenkasse (TK), Deutschlands größte gesetzliche Krankenversicherung, hat ihren Zusatzbeitrag für 2025 drastisch erhöht. Der Beitrag steigt von bisher 1,2 Prozent auf 2,45 Prozent, was einer Verdopplung entspricht. Rund 11,8 Millionen Versicherte sind von der Entscheidung des Verwaltungsrats betroffen.
Erhöhung durch steigende Ausgaben nötig
Als Gründe für die Erhöhung nennt die TK vor allem massive Ausgabensteigerungen in den Bereichen Kliniken und Arzneimittel. Auch das Bundesgesundheitsministerium hatte zuvor einen erhöhten Durchschnittswert für den Zusatzbeitrag angekündigt. Für 2025 liegt dieser bei 2,5 Prozent, was 0,8 Prozentpunkte über dem Wert des Vorjahres liegt.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte, dass ein „ineffizientes System“ zu den steigenden Kosten beitrage. Reformen wie die kürzlich verabschiedete Krankenhausreform sollen hier entgegenwirken. Lauterbach betonte jedoch, dass einige Kassen wie die TK ihre Beiträge stärker anheben müssten, um finanzielle Reserven aufzubauen.
Zusatzbeitrag und Sonderkündigungsrecht
Der Zusatzbeitrag wird zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent des Bruttolohns erhoben und jeweils zur Hälfte vom Arbeitgeber mitfinanziert. Mitglieder haben bei einer Erhöhung des Zusatzbeitrags ein Sonderkündigungsrecht, um zu einer anderen Kasse zu wechseln.
Weitere Krankenkassen noch ohne Entscheidung
Die TK ist die erste große Krankenkasse, die ihren Beitrag für 2025 bekannt gibt. Andere Versicherer wie die Barmer oder die DAK-Gesundheit haben sich bisher nicht zur Höhe ihrer Zusatzbeiträge geäußert. Es wird jedoch erwartet, dass auch hier Anhebungen folgen könnten, um den wachsenden finanziellen Druck im Gesundheitswesen zu bewältigen.
Ein Signal für die Branche
Die Erhöhung durch die TK könnte als Signal für andere Krankenkassen gelten. Angesichts steigender Ausgaben und notwendiger Rücklagen werden viele Versicherte mit weiteren Anpassungen bei den Beiträgen rechnen müssen. Die Entscheidung der TK markiert einen neuen finanziellen Einschnitt für viele Versicherte, die ohnehin schon mit steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert sind.
