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Wärmepumpen-Markt stagniert: Heizungsgesetz in der Kritik

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Im Jahr 2024 wurden in Deutschland etwa 200.000 Wärmepumpen verkauft, weit weniger als die von der Bundesregierung angestrebten 500.000 pro Jahr. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) sieht die Ursache vor allem im komplexen Gebäudeenergiegesetz (GEG), das Verbraucher verunsichert.

Probleme durch das Heizungsgesetz

Seit Anfang 2024 gilt die überarbeitete Fassung des GEG, die den Einsatz erneuerbarer Energien beim Heizungseinbau regelt. Laut BDH empfinden viele Verbraucher das Gesetz als bürokratisch und schwer verständlich. Zudem würden Modernisierungen häufig verschoben, da Hausbesitzer auf kommunale Wärmepläne warteten. Der Verband fordert daher eine Entbürokratisierung des Gesetzes: „Die Regelungen müssen einfacher und praxistauglicher werden.“

Rückgang bei den Verkaufszahlen

Nach einem Rekordjahr 2023 mit 1,3 Millionen verkauften Heizungen sank der Absatz 2024 auf 740.000 Geräte. Damit bewegt sich der Markt wieder auf dem Niveau der Jahre 2014 bis 2019. Erdgasheizungen hatten mit 57 Prozent den größten Marktanteil, während Wärmepumpen nur 26 Prozent der verkauften Anlagen ausmachten.

Die geringe Nachfrage nach Wärmepumpen zeigt sich auch bei Neubauten, wo sie zwar bevorzugt werden, im Gebäudebestand jedoch weniger zum Einsatz kommen. Laut BDH wird sich der Absatz 2025 nur geringfügig steigern, maximal um zehn Prozent.

Fehlende finanzielle Anreize

Ein weiterer Hemmschuh sind unzureichende finanzielle Anreize für Hausbesitzer. Zwar gibt es Förderprogramme für den Einbau klimafreundlicher Heizsysteme, doch viele Verbraucher sehen die Kosten als zu hoch an. Der BDH fordert daher verbesserte Zuschüsse und transparente Informationen, um die Akzeptanz zu erhöhen.

Forderungen der Branche

Die Heizungsindustrie betont, dass klare Regelungen und finanzielle Unterstützung notwendig sind, um die Modernisierung voranzutreiben. „Das derzeitige Heizungsgesetz führt nicht zu einer beschleunigten Heizungsmodernisierung“, so der BDH. Nur durch einfachere Gesetze und gezielte Fördermaßnahmen könne der Wechsel zu nachhaltigen Heizsystemen gelingen.

Die Zahlen für 2024 zeigen, dass die ehrgeizigen Klimaziele der Bundesregierung bislang nicht erreicht werden. Um den Wärmepumpen-Markt zu beleben, braucht es vereinfachte Rahmenbedingungen, mehr finanzielle Unterstützung und gezielte Aufklärung. Nur so kann die Energiewende im Heizungssektor erfolgreich umgesetzt werden.