Brot ist ein Grundpfeiler der deutschen Esskultur, doch die steigenden Preise werfen Fragen auf. Eine Analyse zeigt, wie sich der Preis eines Brotes zusammensetzt und welche Faktoren die Kosten beeinflussen.
So setzt sich der Brotpreis zusammen
Ein Kilogramm Sauerteigbrot kostet beim Bäcker durchschnittlich 6,20 Euro. Davon fließen laut dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks etwa 50 Prozent in die Personalkosten. Der Grund: Die Herstellung von Brot ist handwerklich aufwendig und personalintensiv. Weitere 22 Prozent entfallen auf Rohstoffe wie Mehl, Wasser und Salz, während 10 Prozent der Kosten für Energie benötigt werden.
Die restlichen 18 Prozent (ca. 1,12 Euro) decken Ausgaben wie Miete, Versicherungen und Steuern sowie die Gewinnmarge ab. Die tatsächliche Kostenzusammensetzung kann je nach Betriebsgröße und Energieeffizienz der Backöfen variieren.
Preissteigerung weit über der Inflation
Seit 2020 sind die Preise für Brot und Brötchen um 34,4 Prozent gestiegen, während die allgemeinen Verbraucherpreise lediglich um 17,3 Prozent zugenommen haben. Diese Entwicklung ist vor allem auf die Energiekrise, gestiegene Rohstoffpreise und höhere Lohnkosten im Bäckerhandwerk zurückzuführen.
Die Energiepreise belasten besonders stark, da Backöfen und Lieferwege hohe Energiekosten verursachen. Gleichzeitig mussten viele Betriebe die Löhne erhöhen, um qualifizierte Mitarbeiter zu halten, da die Branche mit Fachkräftemangel zu kämpfen hat.
Was bleibt für die Bäcker?
Trotz der Preissteigerungen bleibt der Gewinn für Bäckereien begrenzt. Nur 18 Prozent des Brotpreises decken die Marge sowie unvorhergesehene Kosten. Viele Bäcker sehen sich daher gezwungen, ihre Preise weiter anzuheben, um wirtschaftlich bestehen zu können.
Ein Handwerk unter Druck
Die Preisentwicklung zeigt die Herausforderungen, vor denen das Bäckerhandwerk steht. Neben der Inflation belasten globale Krisen wie der Ukraine-Krieg und die steigenden Rohstoffkosten die Branche. Trotzdem bleibt handwerklich hergestelltes Brot ein Qualitätsprodukt, das für Tradition und Nachhaltigkeit steht.
Die gestiegenen Brotpreise sind nicht allein der Inflation geschuldet, sondern auch den steigenden Kosten für Personal, Energie und Rohstoffe. Wer beim Bäcker einkauft, investiert nicht nur in hochwertige Produkte, sondern unterstützt auch ein traditionsreiches Handwerk, das sich zunehmend wirtschaftlichen Zwängen stellen muss.