Geplante Kita-Erneuerung in Remscheid stößt auf Hindernisse
In Remscheid, einer Stadt im Herzen von Nordrhein-Westfalen, herrscht momentan eine spürbare Frustration. Bereits seit über zwei Jahren existieren detaillierte Pläne für die Renovierung der städtischen Immobilien Klauser Delle 6 und 8, welche momentan sowohl eine Kindertagesstätte des Caritasverbandes als auch eine Flüchtlingsunterkunft beheimaten. Der vorgesehene Neubau, ein Hoffnungsschimmer für bessere Lebensbedingungen und geringere Energieaufwendungen, ist nun ins Stocken geraten.
Ambitionierte Ziele für Kita und Flüchtlingshilfe kollidieren
Das Vorhaben war ambitioniert: Es sollte die Kapazität der Kita verdoppeln und den Kindern moderne Einrichtungen bieten. Mit einem geplanten Budget von etwa 11,4 Millionen Euro, welches bereits im Haushaltsplan der Stadt fest eingeplant war, schien der Start des Projekts greifbar. Doch jetzt steht es vor einer unerwarteten Pause.
Die anhaltende Flüchtlingskrise als Stolperstein
Die Gebäude in der Klauser Delle sind momentan für 80 Flüchtlinge ein Zuhause. Doch aufgrund des kontinuierlichen Zustroms neuer Flüchtlinge – wöchentlich kommen etwa 40 dazu – ist ein Abriss der bestehenden Gebäude nicht realisierbar. „Wir können es uns nicht erlauben, auf diese Unterkunft zu verzichten“, so die Worte von Barbara Reul-Nocke, der Ordnungsdezernentin der Stadt. Das Prinzip ist klar: Ein vorhandenes Dach, auch wenn es alt ist, ist besser als kein Dach.
Stetiger Anstieg der Flüchtlingszahlen verschärft die Lage
Mit über 4300 Flüchtlingen in Remscheid Mitte November, davon mehr als 1400 in städtischer Unterbringung, und einem ständigen Anstieg dieser Zahlen, wird die Lage immer dringlicher. Die Ordnungsdezernentin betont, dass der geplante Neubau unter diesen Umständen nicht realisierbar ist und keine Besserung bis 2024 in Sicht ist.
Verschiebung des Neubaus enttäuscht die Gemeinde
Der Neubau der Kita war ursprünglich für 2025 angedacht, zu einem Zeitpunkt, als die Flüchtlingszahlen im Vergleich zu den Höhepunkten von 2015 rückläufig waren. Diese unerwartete Entwicklung, die die dringend notwendigen Modernisierungs- und Erweiterungspläne vorerst auf Eis legt, hat in der Gemeinschaft zu großer Enttäuschung und Unmut geführt.
Resümee
Die aktuelle Situation in Remscheid spiegelt die komplexen Herausforderungen wider, denen sich viele deutsche Städte und Gemeinden gegenübersehen. Der Balanceakt zwischen der Notwendigkeit, Flüchtlingen zu helfen, und dem Vorantreiben lokaler Entwicklungsprojekte ist eine delikate und oft emotional beladene Aufgabe. Die Hoffnung bleibt, dass eine Lösung gefunden wird, die sowohl den Anforderungen der jungen Generation als auch den Bedürfnissen der Schutzsuchenden gerecht wird.