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Bei der Reise von Außenministerin Annalena Baerbock kam es zu einem Vorfall, bei dem das Flugzeug eine signifikante Menge Kerosin ablassen musste

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In Abu Dhabi hob der Regierungsflieger mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) an einem Montag um 3.33 Uhr Ortszeit (1.33 Uhr in Deutschland) ab. Das Flugzeug war für den Weiterflug nach Australien aufgetankt worden.

Doch kurz nach dem Start bemerkte der Kapitän einen Defekt beim Einfahren der Klappen. Daraufhin kreiste die A340, mit Baerbock an Bord, zwei Stunden lang über den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Meer und ließ dabei rund 80 Tonnen Kerosin ab, um sicher in Abu Dhabi landen zu können.

Am darauffolgenden Dienstag um 1.00 Uhr Ortszeit startete die Regierungsmaschine erneut und erneut trat der technische Defekt auf. Wieder musste das Flugzeug große Mengen Kerosin ablassen, um in Abu Dhabi zu landen.

Das Luftfahrt-Bundesamt gibt an, dass das Ablassen von Kerosin in der Luft nur in dringenden oder Notfällen, wie medizinischen Notfällen oder technischen Störungen, vorkommt. Um bei der Landung sicher zu sein, darf nur eine begrenzte Menge an Treibstoff an Bord sein. Dies führt, meist bei Langstreckenflügen, zu Treibstoff-Schnellablässen, auch Fuel Dumping genannt.

Laut dem Luftfahrt-Bundesamt wurden im Jahr 2022 insgesamt 32 Fälle von deutschen Flugzeugen bzw. Airlines registriert, vier davon über Nordrhein-Westfalen. Die abgelassenen Mengen variierten dabei zwischen 0,5 und 89 Tonnen. Flugzeuge anderer Nationalitäten müssen dem Luftfahrt-Bundesamt solche Vorfälle jedoch nicht melden.

Beim Ablassen von Kerosin in der Luft wird der Treibstoff in einer Höhe von mindestens 1.800 Metern in feine Tröpfchen zerstäubt, so dass der Großteil in der Luft verdunstet, obwohl dies laut Luftfahrt-Bundesamt in der Regel in größeren Höhen zwischen vier und acht Kilometern geschieht.

In Bezug auf die Auswirkungen des Kerosinablasses auf Menschen, Umwelt und Klima hat das Umweltbundesamt eine Studie in Auftrag gegeben. Das wichtigste Ergebnis lautete, dass Treibstoff-Schnellablässe nach aktuellem Kenntnisstand keine kritischen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt haben, wie es im Dezember 2020 vom Umweltbundesamt berichtet wurde.

Trotzdem fordert die Behörde Änderungen, um die potenziellen Auswirkungen weiter zu minimieren, z. B. durch die Variation der Gebiete, in denen Kerosin abgelassen wird, und eine Erhöhung der Mindestablasshöhe auf etwa 3.000 Meter.

Die Umweltbelastung eines Treibstoff-Schnellablasses hängt somit nicht nur von der Menge des abgelassenen Kerosins ab, sondern auch von Ort und Höhe des Ablasses.

Kerosin-Schnellablässe sollen angeblich keinen relevanten Beitrag zur Treibhausgaskonzentration und damit zum Klimawandel leisten. Dennoch entsteht durch das Ablassen klimaschädliches CO2.

Laut dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft wird der durch das abgelassene Kerosin entstandene „feine Nebel“ in der Atmosphäre durch Sonnenstrahlung in Wasser und Kohlendioxid umgewandelt.