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Boris Pistorius mahnt zu erhöhter Bereitschaft und Wachsamkeit in Kriegsfragen

Boris Pistorius betont die Notwendigkeit eines Umdenkens im Hinblick auf mögliche kriegerische Auseinandersetzungen in Europa.

Deutschlands Verteidigungsminister, Boris Pistorius von der SPD, spricht sich für ein Umdenken der deutschen Bevölkerung in Sicherheitsbelangen aus. „Es ist an der Zeit, sich erneut mit dem möglichen Risiko eines Krieges in Europa auseinanderzusetzen“, äußerte er während der ZDF-Sendung „Berlin direkt“. Er hob hervor: „Im Angesicht ernsthafter Bedrohungen müssen sowohl unsere Bundeswehr als auch die gesamte deutsche Gesellschaft entsprechend gewappnet sein.“

Pistorius konterte zudem Kritik an der Geschwindigkeit der Bundeswehrmodernisierung. Von den bereitgestellten 100 Milliarden Euro für das Sondervermögen sind bereits zwei Drittel vertraglich verpflichtet. Ein schnelleres Vorgehen sei nicht machbar, so Pistorius, da Produktion und Lieferung ebenfalls Zeit in Anspruch nehmen.

Pistorius: Deutschland steht fest an Israels Seite

Mit Blick auf die letzten 30 Jahre europäischer Geschichte, die ohne größere Blockkonfrontationen verliefen, merkte Pistorius an: „Was in drei Jahrzehnten vernachlässigt und heruntergewirtschaftet wurde, kann nicht in nur 19 Monaten korrigiert werden.“ Dennoch prognostiziert er, dass die Bundeswehr in den nächsten drei bis fünf Jahren einen Wandel durchlaufen wird. Pistorius betonte, dass die deutsche Streitkraft bereits heute zu den stärksten innerhalb der NATO in Europa gehört.

In Bezug auf die Situation im Nahen Osten unterstrich Pistorius Deutschlands feste Position: „Es geht hier um Israels Recht auf Selbstverteidigung und Existenz. Deutschland steht uneingeschränkt hinter diesem Recht.“ Daher betrachtet er es als „unsere Pflicht, Israel zu unterstützen.“ Gleichzeitig strebt Deutschland danach, seinen Einfluss geltend zu machen, um weitere Eskalationen zu verhindern.