Während einer unerwarteten Eskalation des Konflikts zwischen Hamas und Israel fanden sich Schüler aus Kirchheim/Teck (Kreis Esslingen) inmitten der Gefahrenzone wieder. Als die Hoffnung schwindete, trat Island mit beeindruckendem Einsatz und Effizienz auf den Plan.
Im Gegensatz dazu erschien die Reaktionsgeschwindigkeit der deutschen Regierung zögerlich, was für viele Fragen und Kritik aufwarf.
Alles begann, als zwölf Mitglieder der deutschen Schülergruppe – zehn Schüler und zwei Lehrer – während ihres Austauschprogramms in Israel den Schrecken des Krieges hautnah erleben mussten. Im Zuge ihrer Bemühungen um Schutz stießen sie in einem Luftschutzraum auf eine isländische Juristin, die ihnen von einem geplanten Evakuierungsflug Islands erzählte.
Dank dieser glücklichen Begegnung und der proaktiven Bemühungen der Isländerin, die ihre Verbindungen zum isländischen Außenministerium nutzte, konnte die deutsche Schülergruppe einen Platz auf diesem Evakuierungsflug sichern.
Es ist beeindruckend, wie ein Land der Größe Islands so zügig und effektiv agieren konnte, während Deutschland scheinbar zögerte.
Jens Kaiser, der Schulleiter, berichtete von der emotionalen Wiedervereinigung der Schüler und Lehrer mit ihren Familien am Stuttgarter Flughafen. Der Dank und die Anerkennung für die isländische Initiative, insbesondere der tatkräftigen Rechtsanwältin, sind unermesslich.
Auf der anderen Seite zeigte sich die Reaktion der deutschen Bundesregierung als enttäuschend träge. Trotz der Appelle des Schulleiters an das Auswärtige Amt und den Krisenstab blieb eine klare und schnelle Antwort der deutschen Seite aus.
Erst später wurde bekannt, dass Evakuierungsflüge von der Lufthansa geplant waren – eine Reaktion, die im Vergleich zur isländischen Initiative spät erschien.
Diese Ereignisse unterstreichen, wie ein kleines Land, in diesem Fall Island, in Krisensituationen agil und effektiv reagieren kann. Gleichzeitig werfen sie Fragen über das Reaktionsvermögen größerer Nationen wie Deutschland auf. Es bleibt zu hoffen, dass Regierungen dies als Anlass nehmen, um in zukünftigen Auslandskrisen rasch und entschlossen zu handeln.