Während der Vorhang für die Amtszeit des Europäischen Parlaments fällt, enthüllt eine Reflexion über seine Dynamik, seine Entscheidungen und seine Machtverschiebungen eine Geschichte der Komplexität und der Entwicklung. Vom Brexit bis zur Bewältigung globaler Krisen – die Reise des Parlaments in den letzten fünf Jahren war von Veränderungen und Herausforderungen geprägt. Hier ein genauerer Blick auf die wichtigsten Zahlen und Trends, die diesen Zeitraum geprägt haben:
- Die Landschaft verändert sich: Die Legislaturperiode begann mit 751 gewählten Vertretern aus 28 Ländern, aber mit dem Ausscheiden des Vereinigten Königreichs endet sie mit 705 Vertretern aus 27 Mitgliedsländern.
- Die Prioritäten verschieben sich: Trotz der anfänglichen Bedeutung des Brexit hat die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, ihren Schwerpunkt auf die Bewältigung von Krisen verlagert, darunter eine globale Pandemie, eine Krise der Lebenshaltungskosten und die umstrittene Green-Deal-Gesetzgebung.
- Dynamik der Entscheidungsfindung: Mit über 700 Abgeordneten, die verschiedene nationale Parteien aus sieben Fraktionen vertreten, erwies sich die Entscheidungsfindung im Parlament als kompliziert und fand oft hinter verschlossenen Türen statt.
- Siegessträhne: Renew Europe erwies sich als beeindruckende Kraft und gewann 91% der Abstimmungen, an denen sie teilnahmen, knapp vor den Sozialisten & Demokraten, die sich den Sieg in fast 90% der Fälle sicherten. Die Europäische Volkspartei, die größte Fraktion, erreichte dagegen nur mit 85% der Stimmen eine Mehrheit.
- Nationaler Einfluss: Die luxemburgischen Abgeordneten zeichneten sich durch eine hohe Erfolgsquote aus, da sie in fast 90 % der Abstimmungen auf der Gewinnerseite standen, während die Abgeordneten aus dem Vereinigten Königreich, insbesondere die der Brexit-Partei, häufig anderer Meinung waren. Auch Ungarn und Polen sahen ihre Abgeordneten oft auf der gegnerischen Seite.
- Ständige Niederlagen: Die Alternative für Deutschland musste ständig Verluste hinnehmen und verlor bei den Abstimmungen im Parlament mehr als jede andere Partei.
- Machtverteilung: Trotz der Dominanz der Abgeordneten aus größeren Ländern wie Deutschland und Frankreich haben sich Finnland und Luxemburg im Verhältnis zu ihrer Größe als einflussreiche Machtvermittler erwiesen.
- Politische Fluktuation: Der Fraktionswechsel von Abgeordneten hat zu erheblichen Verschiebungen geführt, wobei die Europäische Volkspartei aufgrund der Neuzugänge leicht nach rechts tendiert.
- Dynamik im Ausschuss: Der Ausschuss für Umweltfragen, Volksgesundheit und Lebensmittelsicherheit (ENVI) sah sich mit einer Flut von Gesetzesentwürfen konfrontiert, wobei die Europäische Volkspartei und die Grünen die Nase vorn hatten.
- Ungleichheit der Geschlechter: Während bei der Gleichstellung der Geschlechter Fortschritte erzielt wurden und die führenden Rollen in der Gesetzgebung relativ gleichmäßig verteilt sind, sind Frauen in bestimmten Politikbereichen wie Beschäftigung, Soziales, Petitionen und Frauenrechte weiterhin aktiver.
Die Amtszeit des Parlaments, die sich durch ihre Dynamik und das Zusammenspiel verschiedener Faktoren auszeichnet, unterstreicht die Komplexität des Regierens einer vielfältigen und sich entwickelnden Union. Von der Bewältigung geopolitischer Herausforderungen bis hin zur Lösung drängender sozialer und ökologischer Probleme hat das Parlament den Weg Europas maßgeblich mitgestaltet.
Die Lehren, die wir aus den vergangenen fünf Jahren gezogen haben, werden zweifellos in künftige Politiken und Entscheidungsprozesse einfließen und die Europäische Union in eine widerstandsfähigere, integrativere und wohlhabendere Zukunft führen.