In jüngster Vergangenheit hat Innenministerin Nancy Faeser durch ihr Handeln, insbesondere gegenüber Arne Schönbohm, dem vormaligen Leiter des „Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik“ (BSI), einige kritische Stimmen auf sich gezogen. Bemerkenswert ist, dass sie als ausgebildete Juristin ein Rechtsverständnis an den Tag legt, das von vielen als bedenklich betrachtet wird. Obwohl ihr der Versuch, die Beweislastumkehr im Disziplinarrecht zu ändern, nicht gelang, agiert sie, als wäre diese Änderung bereits in Kraft.
Nur vor wenigen Monaten erntete Faeser (SPD) für ihre entschiedenen Maßnahmen gegenüber Schönbohm noch medialen Zuspruch. Doch inzwischen scheint sich die öffentliche Meinung stark gewandelt zu haben.
Aktuellen Erhebungen zufolge verlangt eine klare Mehrheit der deutschen Bevölkerung ihren Rücktritt. Zudem wird ihre berufliche Leistung überwiegend negativ beurteilt. Dies geht aus einer aktuellen, repräsentativen Insa-Umfrage für die „Bild am Sonntag“ hervor, in der das Vertrauen vieler Bürger in die Innenministerin erschüttert zu sein scheint.
Konkret sprechen sich 52 Prozent der insgesamt 1004 Umfrageteilnehmer für Faesers Rücktritt aus, während lediglich 21 Prozent dagegen sind. 27 Prozent gaben keine konkrete Meinung ab. Hinsichtlich ihrer Arbeitsleistung sehen 54 Prozent der Befragten Nancy Faeser kritisch und sind der Ansicht, dass sie ihre Aufgaben nicht zufriedenstellend erfüllt. Nur ein Fünftel der Befragten äußert sich positiv über ihre Arbeit.
Im Kontext der bevorstehenden Landtagswahl in Hessen, bei der Faeser als Spitzenkandidatin der SPD ins Rennen geht, glauben 45 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass ihre Kandidatur den hessischen Sozialdemokraten mehr schadet als nützt. Ein deutlich geringerer Anteil von nur 12 Prozent sieht in ihrer Kandidatur einen Vorteil für die SPD.