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Erdogan droht Israel mit militärischer Intervention

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Drohungen auf Parteitreffen

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat erneut für Aufsehen gesorgt, indem er Israel offen mit einem militärischen Einmarsch drohte. Diese scharfen Worte fielen bei einem Parteitreffen am Sonntag und wurden von mehreren israelischen Medien aufgegriffen.

Vergleich mit Karabach und Libyen

Erdogan erklärte, dass die Türkei bereit sei, in Israel ähnlich militärisch vorzugehen wie in den Konflikten in Berg-Karabach und Libyen, wo türkische Truppen bereits im Einsatz waren. „So wie wir in Karabach und Libyen einmarschiert sind, werden wir es in Israel tun“, verkündete er selbstbewusst. Dieser Vergleich verdeutlicht die Ernsthaftigkeit seiner Drohungen und verweist auf die militärischen Erfolge der Türkei in den genannten Regionen.

Mehr zum Thema: Erdogans Angriff auf Israels Legitimität

Unterstützung für die Hamas

Der türkische Präsident hat sich in der Vergangenheit wiederholt offen auf die Seite der Hamas gestellt, einer als Terrororganisation eingestuften Gruppe. Erdogans jüngste Äußerungen lassen die brutalen Angriffe der Hamas am 7. Oktober 2023 unerwähnt, bei denen über 1200 Menschen ermordet und Hunderte nach Gaza entführt wurden. Stattdessen hob Erdogan die Fortschritte der türkischen Verteidigungsindustrie hervor und betonte die Notwendigkeit, die militärische Stärke der Türkei weiter auszubauen: „Es gibt nichts, was wir nicht tun können. Wir müssen nur stark sein“, so Erdogan.

Antisemitische Hetze

Erdogan ist bekannt für seine harsche Rhetorik gegenüber Israel und insbesondere gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu. In seinen jüngsten Äußerungen bezeichnete er Netanjahu als „blutsaugenden Vampir“, eine klar antisemitische Beschimpfung. Diese Art der Hetze ist nicht neu und zeigt einmal mehr die Spannungen zwischen den beiden Ländern.

Expertenmeinungen und Warnungen

Der Türkei-Experte Eren Güvercin kommentierte Erdogans Drohungen auf X (ehemals Twitter) und wies darauf hin, dass Erdogans wahre Absichten besonders dann deutlich werden, wenn er ohne vorbereitete Reden spricht: „Wenn Erdogan ohne Teleprompter redet, kommt der wahre Erdogan zum Vorschein.“ Güvercin zog dabei auch einen Vergleich zu Wladimir Putin und seinen offen kommunizierten Zielen: „Wie Putin seit Jahren kein Geheimnis gemacht hat, was für Ziele er verfolgt, macht Erdogan auch kein Geheimnis über seine Ziele.“

Güvercin warnte zudem davor, die Äußerungen Erdogans zu ignorieren, ähnlich wie es Europa seiner Meinung nach bei Putin getan hat. „Und wie bei Putin macht Europa dieselben Fehler und hört nicht aufmerksam zu“, mahnte er.

Erdogans jüngste Drohungen gegenüber Israel sind ein weiteres Beispiel für seine aggressive Rhetorik und seine Unterstützung für radikale Gruppen im Nahen Osten. Die internationale Gemeinschaft, insbesondere Europa, wird aufgefordert, diese Warnsignale ernst zu nehmen und entsprechend zu reagieren. Die Zukunft wird zeigen, wie sich die Beziehungen zwischen der Türkei und Israel entwickeln und welche Maßnahmen die beteiligten Akteure ergreifen werden, um Frieden und Stabilität in der Region zu gewährleisten.