Europa bereitet sich auf eine rechtsextreme Flutwelle inmitten der Wirtschaftskrise vor

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Während Europa mit einem Wachstum nahe Null und einem stagnierenden Lebensstandard zu kämpfen hat, schwappt eine Welle des rechten Nationalismus über den Kontinent und droht die Wirtschaftskrise zu verschärfen. Populistische Demagogen, die die Umfragen in Italien, den Niederlanden, Frankreich, Österreich, Ungarn und der Slowakei anführen, drängen die traditionellen Mitte-Rechts-Parteien in Richtung extremerer Positionen.

Bei den bevorstehenden Wahlen zum Europäischen Parlament im Juni wird sich dieser Rechtsruck voraussichtlich noch verstärken. Ultranationalistische und populistisch-nationalistische Parteien werden wahrscheinlich bis zu 25% der Stimmen auf sich vereinen. Diese Verschiebung spiegelt einen breiteren Trend im Westen wider, wo protektionistische und nationalistische Bestrebungen, verkörpert durch „Trump 2.0“, an Zugkraft gewinnen.

Im Gegensatz zu den USA, wo die Wirtschaft brummt, befindet sich Europa, insbesondere Deutschland, in einer Beinahe-Stagnation. Ein Jahrzehnt mit geringem Wachstum hat den Kontinent in eine schwindende optimistische Minderheit und eine wachsende pessimistische Mehrheit gespalten. Viele Europäer betrachten das Leben heute als Nullsummenspiel und glauben, dass sie nur erfolgreich sein können, wenn andere scheitern.

Diese Nullsummen-Mentalität spiegelt sich in einem weit verbreiteten Pessimismus in Bezug auf die Zukunft wider. In den großen europäischen Ländern, darunter Frankreich und Italien, glaubt eine Minderheit, dass sie es besser machen werden als ihre Eltern. Eine Umfrage von Focaldata ergab, dass in den Niederlanden und in Deutschland ebenso viele Menschen pessimistisch wie optimistisch sind, was ihre Aussichten angeht.

Der Anstieg nationalistischer Gefühle wird durch eine Kultur der Schuldzuweisung angeheizt, in der die Menschen ihre wirtschaftliche Misere Einwanderern, Ausländern und Minderheiten zuschreiben. Dieser Trend wird durch die europäische Finanzpolitik, wie z.B. den Wachstums- und Stabilitätspakt, verstärkt, der die Fähigkeit der Mitgliedsstaaten einschränkt, in langfristiges Wachstum zu investieren.

Deutschlands strenge Schuldenbremse, die das strukturelle Defizit des Staates auf 0,35% des BIP begrenzt, wirft einen Schatten auf die Aussichten Europas auf eine Erholung. Während China und die USA in der Lage sind, ihre Volkswirtschaften durch Subventionen und Defizite anzukurbeln, bleibt Europa durch fiskalische Sparmaßnahmen gezwungen.

Die Europäische Fazilität für Konjunkturbelebung und Widerstandsfähigkeit, die 2026 ersatzlos ausläuft, behindert Europas Fähigkeit, in wichtige Sektoren wie Technologie und saubere Energie zu investieren. Dieser Mangel an Investitionen, gepaart mit einem Wiederaufleben von Protektionismus und umweltfeindlichen Einstellungen, droht Europa in einem wachstumsschwachen Trott zu halten.

Um dieser nationalistischen Flut entgegenzuwirken, plädieren die Progressiven für einen Plan, der sich auf die wirtschaftliche und ökologische Transformation konzentriert. Zusammenarbeit und Solidarität statt Protektionismus und Fremdenfeindlichkeit werden als Schlüssel zu einer besseren Zukunft für Europa angesehen.

Während die Uhr bis zu den Wahlen zum Europäischen Parlament heruntertickt, steht der Kontinent an einem Scheideweg. Die Entscheidungen, die in den kommenden Monaten getroffen werden, werden nicht nur die wirtschaftliche Zukunft Europas prägen, sondern auch über die Stärke seines Engagements für Demokratie, Zusammenarbeit und Inklusion entscheiden.