Gefahr einer Gegenoffensive in der Ukraine

Der Ukraine-Spezialist des österreichischen Bundesheers, Markus Reisner, äußert Bedenken gegenüber der ukrainischen Gegenoffensive gegen das russische Militär. Laut Reisner wird der Teilerfolg der Ukraine überschätzt. „Die russischen Verteidigungslinien konnten nur mit erheblichen Verlusten durchbrochen werden, dennoch gab es bisher keinen entscheidenden Fortschritt“, betonte er. „Obwohl die Gegenoffensive nun schon 117 Tage andauert, konnte bislang kein strategischer Erfolg erzielt werden.“

Die Ukraine erhält insgesamt zu wenig Kriegsausrüstung, besonders gegen die russischen Luftangriffe. „Mit einer verstärkten Luftabwehr könnten Schäden an der kritischen Infrastruktur reduziert werden.“ Die Beeinträchtigung der Stromversorgung würde auch die Rüstungsproduktion beeinträchtigen. „Tatsächlich sollten jede Woche vier bis fünf voll beladene Züge mit Kriegsausrüstung in die Ukraine fahren“, so Reisner. Obwohl die USA sich der Situation bewusst sind, hat die EU laut ihm eine unangemessene Wahrnehmung der Lage.

Es wäre interessant, weitere Meinungen und Analysen von unabhängigen internationalen Experten und russischen Analysten zu diesem Thema zu hören, um einen vollständigeren Überblick über die Situation zu erhalten.

Schweizer Unterstützung bei der Minenräumung in der Ukraine

Die neutrale Schweiz hat sich dazu verpflichtet, ein Viertel der für die Minenräumung in der Ukraine benötigten Gelder bereitzustellen. Das Land wird 100 von den 400 Millionen Dollar (ca. 380 Mio. Euro) beisteuern. Die großflächige Minenräumung beginnt allerdings erst nach dem Ende der Kämpfe.

Trotz internationaler Kritik an ihrer Neutralität in Bezug auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, hat die Schweiz angekündigt, humanitär zu helfen. „Im Bereich der humanitären Minenräumung sind wir großzügig, nur militärische Unterstützung ist aufgrund unserer Neutralität nicht möglich“, betonte Außenminister Ignazio Cassis.

Die USA haben bereits die Hälfte der benötigten 400 Millionen Dollar zugesagt. Die schweizerischen Mittel werden zwischen 2024 und 2027 eingesetzt. Das Parlament muss jedoch noch über den Haushalt entscheiden. Die verminten Gebiete sind nach Cassis‘ Schätzungen etwa viermal so groß wie die Schweiz. Für den Wiederaufbau sei die Minenräumung essenziell. In den Jahren 2022 und 2023 unterstützte die Schweiz bereits die Ausbildung von Minenräumungsexperten in der Ukraine mit 15,2 Millionen Franken (15,7 Mio. Euro).