In einem besorgniserregenden Schritt haben hochrangige Vertreter der Hamas und der Huthi-Miliz im Jemen bei einem vertraulichen Treffen über die „Koordinierung“ ihrer Aktivitäten gegen Israel beraten. Diese Enthüllung aus palästinensischen Quellen deutet darauf hin, dass die beiden Gruppen eine verstärkte Konfrontation mit Israel planen.
Berichten zufolge diskutierten die Führungskräfte der Hamas und des Islamischen Dschihad sowie Vertreter der Volksfront zur Befreiung Palästinas mit den Huthis „Mechanismen zur Koordinierung ihrer Widerstandsaktionen“ für die „nächste Phase“ des Konflikts im Gazastreifen. Ein Huthi-Vertreter enthüllte, dass beide Seiten die Auseinandersetzung mit Israel intensivieren wollen.
Das Treffen fand letzten Berichten zufolge letzte Woche statt, jedoch wurde der genaue Ort nicht bekannt gegeben. Ein Huthi-Vertreter, der anonym bleiben wollte, behauptete, dass die Zusammenkunft in Beirut abgehalten wurde. Dabei sei es laut Huthi-Chef Malek al-Huthi um eine „Ausweitung der Konfrontationen und die Einkesselung“ Israels gegangen, wie bereits in einer früheren Rede angekündigt.
Vorbereitungen für eine mögliche israelische Offensive in Rafah
Die Gespräche betonten auch die „ergänzende Rolle“ der Huthi-Miliz „an der Seite der palästinensischen Gruppen, insbesondere im Fall einer israelischen Offensive gegen Rafah“, wie ein palästinensischer Funktionär erklärte. Trotz internationaler Kritik, darunter auch vonseiten der Bundesregierung, hält Israel an seiner geplanten Offensive in der Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens fest. Ein konkretes Datum für den Beginn der Offensive wurde jedoch noch nicht bekannt gegeben.
Die Hamas und die Huthi-Miliz gehören zur gegen Israel gerichteten „Achse des Widerstands“, die vom Iran unterstützt wird und auch die schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon sowie irakische Milizen umfasst. Der jüngste Konflikt im Gazastreifen wurde durch einen massiven Angriff der Hamas auf Israel ausgelöst, bei dem laut israelischen Angaben etwa 1160 Menschen getötet und rund 250 weitere als Geiseln genommen wurden.
Israel reagiert seitdem mit massiven militärischen Maßnahmen im Gazastreifen. Laut dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium wurden seit Beginn der Auseinandersetzungen mehr als 31.500 Menschen getötet. Die Huthi-Rebellen haben ihrerseits Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden angegriffen, um ihre Solidarität mit den Palästinensern im Gazakrieg zu demonstrieren. Diese Übergriffe haben dazu geführt, dass zahlreiche Reedereien diesen bedeutenden Seeweg meiden, der normalerweise für etwa zwölf Prozent des globalen Seehandels genutzt wird.