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Innovative Strategien im Umgang mit illegaler Migration: Einsatz von Influencern durch die britische Regierung

Ein neuartiger Ansatz

Im Bestreben, der Problematik illegaler Migration entgegenzuwirken, hat die Regierung des Vereinigten Königreichs einen ungewöhnlichen Pfad eingeschlagen. Das Innenministerium greift nun auf die Einflusskraft von Influencern zurück, um Menschen von der riskanten Überquerung des Ärmelkanals abzuhalten. Diese Methode stellt eine deutliche Abkehr von traditionellen Ansätzen zur Bewältigung des Problems illegaler Zuwanderung dar.

Einsatz von Influencern

Berichten zufolge finanziert das britische Innenministerium Influencer auf Social-Media-Plattformen wie TikTok, die gezielt gegen die Überfahrt sprechen sollen. Zielgruppe dieser Initiativen sind insbesondere Menschen in Ländern wie Albanien, Frankreich und Belgien. Zukünftig sollen diese Maßnahmen auf weitere Nationen wie den Irak, Ägypten, Vietnam, die Türkei und Indien ausgeweitet werden. Zu den ausgewählten albanischen Influencern zählen unter anderem ein Rapper, zwei Comedians, Lifestyle-Blogger, Fernsehpersönlichkeiten und ein Reiseblogger.

Erfolge bisheriger Initiativen

Ein Vertreter des Innenministeriums verweist auf eine beachtliche Verringerung der Überfahrten um 36 Prozent im Vergleich zum vorherigen Jahr, trotz vergleichbarer Wetterverhältnisse wie 2022. Dies deutet auf den Erfolg der bisher unternommenen Anstrengungen hin, die illegale Migration über den Ärmelkanal zu reduzieren.

Budgetierung und Finanzierung

Für die Umsetzung dieser Kampagnen wurden spezielle Budgets bereitgestellt. Für die Bezahlung albanischer Influencer sind etwa 30.000 Pfund (ungefähr 35.000 Euro) vorgesehen, mit einer Obergrenze von 5000 Pfund pro Person. Ein weiteres Budget von 15.000 Pfund ist für die Bezahlung von Influencern in Ägypten und Vietnam reserviert, während die finanziellen Mittel für Influencer in der Türkei, im Irak und in Indien noch festgelegt werden müssen. Diese finanziellen Aufwendungen sind Teil einer umfangreicheren Werbekampagne mit einem Gesamtbudget von einer Million Pfund (circa 1,2 Millionen Euro), die parallel zu den geplanten Umsiedlungen nach Ruanda eingeleitet wird.

Die Migrationssituation im Ärmelkanal

Seit 2018 haben nahezu 116.000 Menschen die gefährliche Passage des Ärmelkanals in kleinen Booten auf sich genommen, um das Vereinigte Königreich zu erreichen. In diesem Jahr haben schon mehr als 1600 Migranten diese riskante Reise absolviert. Der Einsatz von Influencern, um gegen die Überquerung des Ärmelkanals zu sprechen, spiegelt nicht nur einen kreativen Ansatz wider, sondern zeigt auch die Dringlichkeit auf, mit der das britische Innenministerium diese Problematik adressiert.

Die britische Regierung betritt mit dem Einsatz von Influencern gegen illegale Migration Neuland. Diese Strategie zeigt eine Anpassung an die heutigen Kommunikationswege und hat das Ziel, potenzielle Migranten über die Risiken und Gefahren der illegalen Einwanderung aufzuklären. Obwohl die langfristige Effektivität dieser Methode noch bewertet werden muss, repräsentiert sie ohne Zweifel einen innovativen Schritt im Kampf gegen eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit.