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Islamismus an Schulen: Besorgniserregende Entwicklungen in NRW

In den vergangenen Jahren hat sich in Nordrhein-Westfalen ein besorgniserregender Trend abgezeichnet, der nun zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rückt. An Kölner Schulen wurden wiederholt islamistische Vorfälle gemeldet, die die Sicherheitsbehörden auf den Plan riefen. Wolfgang Baldes, ein Sprecher der Kölner Polizei, berichtete von etwa 20 Vorfällen in den Jahren 2022 und 2023, die einen Verdacht auf Islamismus nahelegten. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, mit denen sich Bildungseinrichtungen in NRW konfrontiert sehen.

Radikalisierung im Klassenzimmer

Ein besonders beunruhigender Fall ereignete sich an einer Gesamtschule in Neuss, wo vier Schüler der Oberstufe die Einhaltung der Scharia, inklusive archaischer Strafen und Geschlechtertrennung, forderten. Solche Vorfälle sind jedoch nicht isoliert. In Köln forderte eine strengreligiöse Muslima Lehr- und Mitschülerinnen auf, ein Kopftuch zu tragen oder die Haut zu bedecken, während andere Schüler den Unterricht schwänzten, um zu beten.

Die Radikalisierung einiger Schüler äußerte sich auch in Sympathiebekundungen für den „Islamischen Staat“ oder salafistische Positionen in sozialen Medien. Diese Entwicklungen sind alarmierend, doch laut Polizeisprecher Baldes wurde bisher in keinem der gemeldeten Fälle eine unmittelbare terroristische Gefahr festgestellt.

Präventionsarbeit und rechtliche Konsequenzen

In Reaktion auf solche Vorfälle wird häufig das Präventionsprogramm „Wegweiser“ des Landesamtes für Verfassungsschutz eingeschaltet. Dennoch gelingt es nicht immer, radikalisierende Tendenzen frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden. So plante ein 15-jähriger Schüler aus Burscheid mit einem Gleichaltrigen einen Anschlag mit einem Kleinlaster, ein Vorhaben, das glücklicherweise durch einen Hinweis des österreichischen Nachrichtendienstes verhindert wurde.

Antisemitismus nimmt zu

Ein weiteres besorgniserregendes Phänomen ist die Zunahme antisemitischer Hetze an Schulen, insbesondere nach dem Überfall der Hamas auf Israel im Oktober 2023. NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) berichtete von 61 judenfeindlichen Vorfällen, die seitdem gemeldet wurden. Die Vorfälle reichen von Wandschmierereien bis zu Drohmails.

Maßnahmen gegen Radikalisierung und Hetze

Das Bildungsministerium von NRW und das Landesamt für Verfassungsschutz setzen auf Prävention und Aufklärung, um Radikalisierung und antisemitischer Hetze entgegenzuwirken. Hierzu gehört die Beratung betroffener Schulen durch das Programm „Wegweiser“, systemische Extremismusberater und die Schulpsychologie. Zudem wurden Webinare zum Thema Antisemitismus und Prävention angeboten, um Lehrkräfte und Schüler zu sensibilisieren.

Die Vorfälle an Schulen in NRW sind ein Spiegelbild gesellschaftlicher Entwicklungen, die dringend adressiert werden müssen. Die Maßnahmen des Landes zeigen, dass Prävention und Bildung zentrale Säulen im Kampf gegen Radikalisierung und Diskriminierung sind. Doch die Herausforderungen bleiben groß, und es bedarf eines kontinuierlichen Engagements aller gesellschaftlichen Kräfte, um diese zu bewältigen. Die Sicherheit der Schüler und die Wahrung eines friedlichen Miteinanders haben dabei höchste Priorität.