US-Präsident Joe Biden befindet sich derzeit in einer kritischen Phase seiner politischen Karriere. Mit 81 Jahren versucht er, seine Präsidentschaft zu verteidigen und seine erneute Kandidatur zu retten. Doch die Herausforderungen sind groß: Die Unterstützung innerhalb seiner eigenen Partei bröckelt, und die Umfragen zeigen ein alarmierendes Bild.
Biden am Wendepunkt
Biden steht vor einem möglichen Wendepunkt in der US-Politik, der einen Generationenwechsel einleiten könnte. Eine Mehrheit der Amerikaner spricht sich gegen eine weitere Amtszeit sowohl von Biden als auch von seinem Rivalen Donald Trump aus. Die politischen Realitäten sehen jedoch anders aus. Einige Medien, die dem Präsidenten bisher wohlgesonnen waren, fordern nun offen, dass er Platz für einen anderen Kandidaten machen solle.
Kämpferisch trotz Rückschlägen
Biden zeigt sich kämpferisch. In einem Radiointerview räumte er ein, dass sein Auftritt bei der TV-Debatte gegen Trump schwach war: „Ich habe es vermasselt“, sagte er. Doch er betonte auch: „Wir werden diese Wahl gewinnen.“ Er versucht, die Panik in seiner Partei zu beruhigen und seine Kandidatur zu stabilisieren.
Die vergangene Woche war für Biden geprägt von intensiven Aktivitäten: Eine energiegeladene Wahlkampfrede in North Carolina, ein Treffen mit Unterstützern bei einer Spendenveranstaltung und scharfe Kritik am Urteil des Supreme Courts, das Trump und anderen Präsidenten weitreichende Immunität zusichert. Biden scherzte bei der Spendenveranstaltung: „Vergleicht mich nicht mit dem Allmächtigen, sondern mit der Alternative. Dann ist es keine so schwierige Wahl.“
Angriffe aus dem Trump-Lager
Währenddessen greift das Trump-Lager weiterhin Biden und seine Vizepräsidentin Kamala Harris an. In einem geleakten Video sagte Trump: „Er steigt aus dem Rennen aus.“ Er behauptete, Biden sei „ein zusammengebrochener Haufen Sch***e“ und Harris „so schlecht“ und „erbärmlich“. Solche Angriffe zielen darauf ab, die Unsicherheit und Zweifel über Bidens Eignung weiter zu schüren.
Interne Zweifel bei den Demokraten
Auch innerhalb der Demokratischen Partei gibt es Zweifel. Zwei Abgeordnete forderten Biden auf, nicht erneut zu kandidieren, und weitere äußerten Bedenken. Die Fraktionschefs im Kongress haben ihren Mitgliedern inzwischen einen Freibrief ausgestellt, damit jeder das tun kann, was er für seinen Wahlkreis oder Bundesstaat für richtig hält. Denn die Umfragen sehen schlecht aus: Biden hat seit der TV-Debatte gegenüber Trump an Boden verloren.
Intensive Wahlkampfwoche
Biden hat sein Wahlkampfprogramm nochmals verschärft. Nach den Feierlichkeiten des Unabhängigkeitstages am 4. Juli reist er nach Wisconsin, einen Schlüsselstaat für die Wahl im November. Zudem stellt er sich einem Fernsehinterview und tritt bei der Lehrergewerkschaft auf, der größten Arbeitnehmervertretung der USA mit rund drei Millionen Mitgliedern. Biden versucht zu zeigen, dass er trotz seines Alters und der jüngsten Rückschläge immer noch kampffähig ist.
Zukunft ungewiss
Die kommenden Tage werden entscheidend für Biden sein. Die Unterstützung von mehr als 20 demokratischen Gouverneuren konnte er sich bei einem Krisentreffen sichern, doch die Zweifel bleiben bestehen. Biden selbst sagt: „Ich bin bis zum Ende in diesem Rennen. Niemand drängt mich hinaus.“ Es bleibt abzuwarten, ob ihm diese Entschlossenheit helfen wird, die Zweifel zu zerstreuen und seine Kandidatur zu retten.
Insgesamt steht Joe Biden vor einer der größten Herausforderungen seiner politischen Karriere. Ob er diese meistern kann, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.