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Nahost-Bezug in Drohschreiben: Deutschlands Cyberkriminelle unter Verdacht

In den letzten Wochen hat eine Serie von Drohschreiben mit Bezug zum Nahost-Krieg in Deutschland für Aufsehen gesorgt. Neueste Recherchen legen nun nahe, dass eine Gruppe von Cyberkriminellen aus Deutschland für viele dieser Drohungen verantwortlich ist.

Umfang und Inhalt der Drohungen

Eine der Droh-E-Mails, die dem ARD-Politikmagazin Kontraste und dem „Spiegel“ vorliegt, behauptet, in jedem palästinensischen und arabischen Gebäude Bomben platzieren zu wollen. In dieser E-Mail wird behauptet, Sprengstoff im Wert von etwa 20 Millionen Euro zu besitzen. Der Erhalt dieser Drohung bei der Palästinensischen Mission in Berlin markierte den Anfang einer beunruhigenden Serie. In der Folge wurden viele Schulen evakuiert, da sie ähnliche Drohungen erhielten. Auch Institutionen wie die Parteizentrale der SPD, ARD-aktuell in Hamburg und der Hauptsitz des ZDF in Mainz waren betroffen, wodurch Hunderte von Mitarbeitenden evakuiert werden mussten und das Fernsehprogramm unterbrochen wurde.

Täuschungsmanöver der Verfasser

Die Verfasser dieser Drohschreiben versuchten, den Eindruck zu erwecken, entweder pro-israelische Terroristen oder Anhänger der palästinensischen Terrororganisation Hamas zu sein. Doch nach den Recherchen von Kontraste und „Spiegel“ scheint es, dass sie keine politischen Absichten hatten, sondern lediglich Angst verbreiten und Aufmerksamkeit erregen wollten. Es wird angenommen, dass die Täter eine Gruppe von Männern aus Deutschland sind, die bereits in der Vergangenheit durch Cyberkriminalität aufgefallen sind.

Vorherige Aktivitäten der Täter

Es gibt Hinweise darauf, dass diese Cyberkriminellen zuvor falsche Notrufe über die Notruf-App „Nora“ abgesetzt haben. Durch ihre Aktionen lösten sie Polizei- und Feuerwehreinsätze bei ihren Opfern aus. Diese App, die es Nutzern ermöglichte, direkt über das Smartphone Notrufe abzusetzen, wurde nach mehreren missbräuchlichen Anrufen aus den App-Stores entfernt. Auch Politiker und Prominente waren von diesen falschen Notrufen betroffen.

Verschiedene Sprachen, ähnliche Inhalte

Die Drohschreiben variierten in ihrer Sprache, von Hebräisch bis Arabisch, und enthielten auch Abschnitte in schlechtem Deutsch und Englisch. Trotz der Variationen in den E-Mails waren viele Formulierungen und Inhalte erstaunlich ähnlich oder sogar identisch.

Ermittlungen und nächste Schritte

Die Berliner Polizei hat bereits Ermittlungen wegen der Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten aufgenommen, wobei sie sich insbesondere auf Droh-E-Mails an die SPD, die algerische Botschaft und die Palästinensische Mission konzentriert. Es gibt Anzeichen dafür, dass eine zentrale Gruppe für die bundesweiten Drohungen verantwortlich ist. Es wird erwartet, dass Sicherheitsbehörden diesem Verdacht weiter nachgehen werden.

Insgesamt zeigt diese beunruhigende Serie von Drohungen die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität und die Notwendigkeit, ständig wachsam zu bleiben und Sicherheitsmaßnahmen sowohl online als auch offline zu verstärken.