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Neuseeland wählt konservativ: Ende einer Ära

Christopher Luxon, einstiger Manager und jetzt Chef der National Party, steht vor einer neuen Ära für Neuseeland. Nach sechs Jahren Labour-Regierung, unter dem charismatischen Licht von Jacinda Ardern und ihrem Nachfolger Chris Hipkins, haben die Neuseeländer einen konservativen Kurs eingeschlagen. Luxon, der in der Vergangenheit Air New Zealand erfolgreich führte, wird höchstwahrscheinlich der nächste Premierminister des Landes.

Ein klares Signal war schon am Morgen nach der Wahl zu erkennen, als Luxon, im Rugby-Trikot, den Sieg der All Blacks bei der Rugby-Weltmeisterschaft in Frankreich feierte. Dieser Triumph schien symbolisch für den konservativen Sieg im Parlament. „Die All Blacks sind zurück in der Spur“, verkündete er, so wie er glaubt, dass auch Neuseeland unter seiner Führung zurück auf den richtigen Weg findet.

Mit dem Slogan „Get our country back on track“ zog Luxon durch das Land und stellte die Versprechen von niedriger Inflation, reduzierten Zinsen und weniger Gang-Gewalt in den Vordergrund – eine klare Antwort auf die Periode der Labour-Regierung. Seine Botschaft wurde klar und deutlich aufgenommen, was sich in dem beeindruckenden Wahlergebnis für die National Party widerspiegelte. Mit 39% der Stimmen und dem potenziellen Koalitionspartner ACT mit 9% könnte ein starkes konservatives Bündnis gebildet werden. Das linke Bündnis, angeführt von Labour, wurde mit 26,9% der Stimmen klar abgeschlagen.

Für die Labour Party, insbesondere für Premierminister Chris Hipkins, der gerade erst das Amt von Jacinda Ardern im Januar übernommen hatte, ist dieses Ergebnis ein schwerer Schlag. Nachdem Labour 2020 unter Ardern einen Erdrutschsieg verzeichnet hatte, haben sich die politischen Winde in nur kurzer Zeit geändert. Arderns Entscheidung, ihr Amt niederzulegen, könnte dabei eine Rolle gespielt haben. Ihre Amtszeit war durch ihr sensibles Krisenmanagement, besonders während der Corona-Pandemie, geprägt. Dennoch war ihre harte Vorgehensweise in der Pandemie im eigenen Land umstritten.

Die entscheidende Frage ist nun, welche Veränderungen Luxon und sein Team bringen werden. Mit Versprechungen von Steuererleichterungen, mehr „Law and Order“ und einem unternehmensfreundlicheren Ansatz steht Luxon vor großen Herausforderungen. Während seiner Zeit als Chef von Air New Zealand erlebte das Unternehmen einen Aufschwung. Luxon selbst sieht den Staat als eine Art Unternehmen, das durch effektive Investitionen und Kürzungen wieder in die richtige Bahn gelenkt werden kann.

Die Wahl in Neuseeland hat nicht nur national, sondern auch international Aufmerksamkeit erregt. Mit den steigenden Lebenshaltungskosten und insbesondere den steigenden Lebensmittelpreisen hofft das Land nun auf wirtschaftliche Reformen. Luxons Ansatz und seine Entscheidungen in den nächsten Monaten werden entscheidend sein für die Zukunft des Landes. Mit einer hohen Wahlbeteiligung und einer klaren konservativen Mehrheit wird erwartet, dass Neuseeland in den kommenden Jahren einen neuen Kurs einschlagen wird.