In einer überraschenden Aktion haben Mitglieder der Gruppe „Students for Free Palestine“ einen Hörsaal an der Freien Universität Berlin (FU) besetzt. Diese Besetzung hat nicht nur für Aufsehen gesorgt, sondern auch zu körperlichen Auseinandersetzungen und Besorgnis unter Studierenden geführt.
Am Donnerstagmorgen betrat die Gruppe „Students for Free Palestine“ den Hörsaal 1a in der Rost- und Silberlaube in Dahlem und erklärte damit ihren Protest gegen die vermeintlich „einseitige Haltung“ der Universitätsleitung im Nahostkonflikt. Die Besetzung wurde zuvor auf Instagram angekündigt und von der FU bestätigt.
Die Aktion begann gegen 11.45 Uhr, als der Hörsaal eigentlich für reguläre Lehrveranstaltungen vorgesehen war. Laut Angaben der FU waren zu diesem Zeitpunkt nur wenige Studierende anwesend. Dies änderte sich jedoch schnell, als die Nachricht von der Besetzung die Runde machte.
Körperliche Auseinandersetzungen und fassungslose Reaktionen
Während der Besetzung kam es zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen den pro-palästinensischen Aktivisten und Studierenden der FU, die versuchten, die Besetzung zu unterbinden, indem sie Flyer und Plakate entfernten. Unter den Studierenden, die sich gegen die Besetzung stellten, befanden sich auch jüdische Studierende, die schockiert über die Ereignisse reagierten.
Eine besorgte Studentin äußerte ihre Bedenken: „Ich fühle mich nicht sicher an meiner Universität, wenn so etwas hier geduldet wird.“ Dies spiegelt die Besorgnis und Unsicherheit wider, die diese unerwartete Aktion bei vielen Studierenden ausgelöst hat.
Die Haltung der Universitätsleitung und das Schweigen Israels
Die Gruppe „Students for Free Palestine“ hatte ihren ersten Instagram-Post in der Nacht zu Donnerstag veröffentlicht. In dem Beitrag, der auf Englisch verfasst war, äußerten sie ihren Protest gegen die vermeintlich „einseitige Haltung der Universitätsleitung bei der Gewalt in Israel/Palästina“. Sie warfen der Universitätsleitung vor, politische Diskussionen zu diesem Thema zu unterdrücken und vermieden es, Israel als den „Täter dieser Katastrophe“ zu benennen.
Die Besetzung des Hörsaals hat eine hitzige Debatte über die Meinungsfreiheit, den Nahostkonflikt und die Rolle der Universität in politischen Fragen ausgelöst. Die Berliner Polizei hat mittlerweile Präsenz vor Ort gezeigt, betont jedoch, dass die Entscheidung über eine mögliche Räumung des Hörsaals in der Verantwortung der Universitätsleitung liegt.
Es bleibt abzuwarten, wie die Freie Universität Berlin auf diese Besetzung reagieren wird und welche Auswirkungen dies auf zukünftige Diskussionen und Aktionen im Zusammenhang mit dem Nahostkonflikt haben wird.