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Rekord: Erwerbstätige in Deutschland auf Höchststand

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Im Jahr 2024 erreichte die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland mit 46,1 Millionen einen neuen Höchststand. Doch hinter dem Rekord verbergen sich unterschiedliche Entwicklungen in den Branchen und Herausforderungen für die Zukunft.

Dienstleistungssektor als Wachstumsmotor

Der Zuwachs von 72.000 Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr ist vor allem auf die Dienstleistungsbranche zurückzuführen. Hier stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 153.000 Personen auf 34,8 Millionen. Besonders stark war der Anstieg in Bereichen wie öffentlichen Dienstleistungen, Erziehung und Gesundheit, die allein 184.000 neue Arbeitsplätze schufen.

Rückgänge in Bau und Industrie

Während die Dienstleistungen wuchsen, verzeichneten andere Branchen Verluste. Im Produzierenden Gewerbe sank die Zahl der Beschäftigten um 50.000 auf 8,1 Millionen. Im Baugewerbe, das jahrelang als stabil galt, endete der Aufwärtstrend mit einem Rückgang von 28.000 Erwerbstätigen. Auch die Land- und Forstwirtschaft musste einen Verlust von 3.000 Arbeitsplätzen hinnehmen.

Weniger Selbstständige, mehr Angestellte

Die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wuchs um 146.000 auf 42,3 Millionen, getragen durch sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Im Gegensatz dazu setzte sich der seit 2012 andauernde Abwärtstrend bei den Selbstständigen fort: Ihre Zahl sank um 74.000 auf 3,8 Millionen.

Herausforderungen und Wachstumsfaktoren

Die Beschäftigungszunahme ist größtenteils auf die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte und eine höhere Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung zurückzuführen. Diese Effekte überlagern die demografischen Herausforderungen, wie das Ausscheiden geburtenstarker Jahrgänge aus dem Arbeitsmarkt. Dennoch bleibt der Fachkräftemangel ein zentrales Problem.

Ausblick auf 2025

Für 2025 erwarten Branchenexperten eine Fortsetzung der Konjunkturschwäche. Während 25 Wirtschaftsverbände mit Stellenabbau rechnen, insbesondere in der Industrie, gibt es auch positive Aussichten: Die Pharmaindustrie, der Luft- und Raumfahrzeugbau und die Investmentbranche könnten neue Arbeitsplätze schaffen. Doch ohne tiefgreifende Reformen bei Bürokratie und Standortbedingungen bleibt das Wachstum begrenzt.

Der Rekord an Beschäftigten ist ein starkes Signal, doch er verdeutlicht auch die Notwendigkeit struktureller Veränderungen, um Deutschland langfristig wettbewerbsfähig zu halten.