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Türkisches Parlament billigt Schwedens Weg zur NATO-Mitgliedschaft

Entscheidender Fortschritt in der türkischen Gesetzgebung

In einem historischen Schritt hat das türkische Parlament grünes Licht für die Aufnahme Schwedens in die NATO gegeben. Diese Entscheidung beendet ein langwieriges Ringen und unterstreicht die sich verändernden geopolitischen Verhältnisse in Europa.

Abstimmungsergebnis: Ein deutliches Votum

Mit 287 Ja-Stimmen, 55 Gegenstimmen und 4 Enthaltungen demonstrierte das Parlament in Ankara seine Unterstützung für Schweden. Dies spiegelt nicht nur eine Zustimmung zu Schwedens Beitritt wider, sondern auch den Wunsch der Türkei, ihre Rolle innerhalb der NATO zu stärken und auszubauen.

Nächste Schritte von Präsident Erdogan und Ungarns Position

Nachdem das Parlament zustimmte, liegt der nächste wichtige Schritt bei Präsident Recep Tayyip Erdogan, der das Beitrittsprotokoll unterzeichnen muss. Obwohl seine Zustimmung als wahrscheinlich gilt, bleibt der Zeitpunkt der türkischen Ratifizierung ungewiss. Die offizielle Veröffentlichung des Beschlusses erfolgt nach Erdogans Unterschrift.

Ungarns ausstehende Genehmigung

Als eines der letzten NATO-Länder muss Ungarn seine Zustimmung noch offiziell erteilen, wobei die anderen 29 Alliierten bereits ihre Zustimmung gegeben haben.

Schweden auf dem Weg in die NATO

Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristofferson äußerte sich optimistisch und betonte, dass Schweden der NATO-Mitgliedschaft nähergekommen sei. Dies reflektiert Schwedens strategische Neuausrichtung in der aktuellen Sicherheitslage.

Deutschlands Zustimmung zum Beschluss

Die deutsche Bundesregierung begrüßte den Beschluss des türkischen Parlaments und hob dessen Bedeutung für die Stärkung der NATO hervor. Sie äußerte die Hoffnung auf einen baldigen Abschluss des Beitrittsprozesses.

Hintergrund der Zustimmung der Türkei

Die Zustimmung der Türkei war an bestimmte Bedingungen gebunden, darunter Kampfjet-Lieferungen aus den USA, für die jedoch noch die Zustimmung des US-Kongresses fehlt. Zudem äußerte die Türkei Bedenken hinsichtlich des schwedischen Umgangs mit als „Terrororganisationen“ eingestuften Gruppen.

Schwedens Antworten auf die türkischen Forderungen

Schweden reagierte mit verschärften Anti-Terrorgesetzen auf die türkischen Bedenken. Kontroversen um die Genehmigung von Koranverbrennungen in Schweden führten ebenfalls zu Spannungen.

Ankara und der Rüstungsdeal mit Washington

Ob die Zustimmung Ankaras mit den Rüstungsverhandlungen mit Washington zusammenhängt, bleibt unklar.

Ungarns zögerliche Haltung

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban kündigte Gespräche mit seinem schwedischen Amtskollegen Ulf Kristersson an, um die Bedingungen für Schwedens NATO-Beitritt zu erörtern. Schweden reagierte zurückhaltend auf diese Einladung.

Die Zustimmung des türkischen Parlaments zum NATO-Beitritt Schwedens markiert einen wichtigen Moment in der europäischen Sicherheitspolitik. Sie zeigt, wie sehr geopolitische Interessen und Sicherheitsbedenken die Entscheidungen der NATO-Mitglieder prägen können. Der Beitrittsprozess verdeutlicht auch die Komplexität internationaler Beziehungen und die Bedeutung von diplomatischen Verhandlungen. Nun liegt der Fokus auf Ungarn, dessen Entscheidung den Weg für Schwedens Beitritt zur NATO endgültig ebnen wird.