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Ukraine plant die Rückführung im Ausland lebender Männer für den Militärdienst

Die Ukraine sieht sich einer immensen Herausforderung gegenüber, wenn es darum geht, die Sicherheit des Landes angesichts der Bedrohung durch Russland zu gewährleisten. Die ukrainische Armee benötigt dringend zusätzliche Soldaten, und es wird geschätzt, dass zwischen 450.000 und 500.000 Soldaten notwendig sind. Angesichts dieser Unsicherheiten und einer möglichen Mobilisierung hat der neue Verteidigungsminister Rustem Umjerow angekündigt, dass auch Männer, die derzeit im Ausland leben, für den Militärdienst in der Ukraine in Betracht gezogen werden sollen.

Die Pläne des ukrainischen Verteidigungsministers sind angesichts der andauernden geopolitischen Spannungen von großer Tragweite. 

Ukrainer im wehrfähigen Alter zwischen 25 und 60 Jahren, die sich derzeit in Ländern wie Deutschland und anderen Nationen aufhalten, werden ermutigt, sich in den Rekrutierungszentren der ukrainischen Streitkräfte zu melden. Diese Ankündigung wurde von Umjerow in einem Interview mit angesehenen Medien wie „Bild“, Welt TV und Politico öffentlich gemacht.

Obschon der Minister von einer „Einladung“ spricht, betont er unmissverständlich, dass Sanktionen gegen diejenigen verhängt werden könnten, die dieser Aufforderung nicht nachkommen. In dieser Hinsicht äußerte er sich wie folgt: „Wir diskutieren noch, welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, falls sie nicht freiwillig kommen.“

Die Motivation hinter dieser Entscheidung ist klar: Die Ukraine plant, zwischen 450.000 und 500.000 zusätzliche Soldaten zu mobilisieren, um der russischen Invasion und Aggression entgegenzutreten

Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die finanziellen und politischen Rahmenbedingungen für diese Mobilisierung noch nicht abschließend geklärt sind. Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnete die Mobilisierung in seiner Jahresabschluss-Pressekonferenz als eine „sensible Angelegenheit“ und betonte, dass es noch keine endgültige Entscheidung gebe.

Verteidigungsminister Umjerow legte großen Wert auf die Fairness dieses Vorhabens. Zukünftige Wehrpflichtige sollen im Vorfeld darüber informiert werden, wie sie ausgebildet und ausgerüstet werden, wo und wann sie ihren Dienst leisten werden und wann sie wieder entlassen werden können. Dieser Ansatz zielt darauf ab, Transparenz und Vorhersehbarkeit in den Wehrdienstprozess zu bringen.

Es ist wichtig zu betonen, dass zu Kriegsbeginn in der Ukraine ein Ausreiseverbot für Männer zwischen 18 und 60 Jahren erlassen wurde, um die Mobilisierung zu unterstützen. 

Dennoch haben trotz dieser Restriktionen Tausende ukrainischer Männer im wehrfähigen Alter das Land verlassen. Anfang Oktober berichtete der ukrainische Grenzschutz von über 20.000 festgenommenen Männern, die versucht hatten, das Land zu verlassen.

Die Pläne, im Ausland lebende Ukrainer für den Militärdienst zurückzuholen, sind zweifellos eine bedeutende und kontroverse Maßnahme. Sie spiegeln die Ernsthaftigkeit der Sicherheitslage in der Ukraine wider und unterstreichen die Entschlossenheit der Regierung, das Land zu verteidigen. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie diese Pläne in der Praxis umgesetzt werden und wie die betroffenen Männer auf diese außergewöhnliche Mobilisierung reagieren werden. Die Situation in der Ukraine bleibt zweifellos ein Schwerpunkt der internationalen Aufmerksamkeit und erfordert weiterhin genaue Beobachtung und Analyse.