USA und China initiieren Wirtschafts- und Finanz-Task-Forces zum Abbau von Spannungen

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Das Finanzministerium der Vereinigten Staaten und das chinesische Finanzministerium haben zwei Task Forces für Wirtschafts- und Finanzfragen eingerichtet. Ziel ist es, die bestehenden Spannungen abzubauen und eine engere Beziehung zwischen den beiden Ländern zu fördern.

Finanzministerin Janet Yellen und der chinesische Vizepremier He Lifeng stehen an der Spitze dieser Task Forces, die in Wirtschafts- und Finanzbereiche unterteilt sind. In einem Twitter-Thread erklärte Yellen, dass die Task Forces darauf abzielen, „eine nachhaltige Linie des Dialogs zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt zu schaffen“. Sie betonte, dass diese Foren die amerikanischen Ziele und Anliegen artikulieren und gleichzeitig einen fairen wirtschaftlichen Wettbewerb fördern werden.

Diese Entwicklung folgt auf mehrere Besuche von Spitzenbeamten der Regierung Biden in China in diesem Jahr. Diese diplomatischen Bemühungen legen den Grundstein für ein mögliches Treffen zwischen Präsident Joe Biden und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping auf einem für November in San Francisco geplanten asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgipfel.

China ist nach wie vor ein wichtiger Handelspartner der Vereinigten Staaten, wobei sich die wirtschaftliche Rivalität in letzter Zeit verschärft hat. Wie in einer Pressemitteilung des Finanzministeriums erwähnt, haben sich beide Finanzministerien zu routinemäßigen Treffen verpflichtet.

Anfang dieses Jahres besuchten Yellen und andere Schlüsselfiguren der Regierung Biden China. Dieser Besuch entsprach der Anweisung von Präsident Biden an hochrangige Beamte, die Kommunikation aufrechtzuerhalten und konstruktive Bemühungen zu verstärken. Dieses Mandat folgte auf sein Treffen mit Xi Jinping auf Bali im vergangenen Jahr.

Diese Initiative folgt auch auf ein Treffen zwischen Außenminister Antony Blinken und dem chinesischen Vizepräsidenten bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen Anfang dieser Woche.

Das Konzept der bilateralen Arbeitsgruppen ist nicht neu. So haben beispielsweise die Abgeordneten Rick Larsen (D-WA) und Darin LaHood (R-IL) 2005 eine ähnliche Gruppe gegründet. Kürzlich kündigte Handelsministerin Gina Raimondo an, eine Gruppe von Beamten und Industrievertretern zu gründen, um Lösungen für Handel und Investitionen zu finden.

Streitfragen wie Zölle, Technologie und Gebietsansprüche in Bezug auf Taiwan und Teile des Süd- und Ostchinesischen Meers sind seit langem Gegenstand von Meinungsverschiedenheiten.

Die Spannungen eskalierten Anfang des Jahres, als ein chinesischer Überwachungsballon über sensiblen Regionen der USA entdeckt wurde. Das US-Militär schoss den Ballon schließlich ab. China behauptete, das Eindringen sei unbeabsichtigt gewesen und habe ein ziviles Flugzeug betroffen, und warnte vor möglichen Konsequenzen.

Im April letzten Jahres kritisierte Ministerin Yellen China öffentlich wegen Geschäfts- und Menschenrechtsproblemen in Regionen wie Xinjiang, Hongkong und Tibet, während sie gleichzeitig die Möglichkeit eines gemeinsamen globalen wirtschaftlichen Fortschritts betonte.

Die Beziehungen haben sich zusätzlich verkompliziert, da China seine Allianz mit Russland gestärkt hat, ungeachtet der anhaltenden Invasion Russlands in der Ukraine.

In dem Versuch, Chinas militärische Fähigkeiten einzuschränken, haben die USA im vergangenen Jahr Maßnahmen ergriffen, um den Export von fortschrittlichen Computerchips nach China zu verhindern. Beamte des Handelsministeriums erklärten, dass diese Aktion darauf abzielte, Chinas Entwicklung von hochentwickelten Militärtechnologien, einschließlich Massenvernichtungswaffen, zu behindern.

Die Einrichtung dieser Wirtschafts- und Finanz-Task-Forces ist ein entscheidender Moment in den Beziehungen zwischen den USA und China. Während die Task Forces darauf abzielen, Spannungen abzubauen und einen gerechten Wettbewerb zu fördern, stehen sie vor einer komplizierten geopolitischen und wirtschaftlichen Herausforderung. Die Themen reichen von Handel und Technologie bis hin zu Menschenrechten und militärischen Belangen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Dialoge zu bedeutenden Durchbrüchen führen werden oder lediglich eine weitere Ebene in den komplexen Beziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt darstellen.