USA und Deutschland zeigen Gelassenheit hinsichtlich der BRICS-Erweiterung

Die BRICS-Gruppe betrachtet sich als Kontrastpunkt zum Westen

Aktuell plant sie, ihre Mitgliedschaft deutlich zu erweitern. Darauf reagieren sowohl die USA als auch Deutschland mit einer erkennbaren Gelassenheit .

Die US-Regierung zeigte sich zurückhaltend gegenüber der Bekanntgabe, dass die BRICS-Staatengruppe um sechs zusätzliche Mitglieder erweitert werden soll. Ein Vertreter des Außenministeriums betonte, dass die USA zum Schutz des weltweiten Friedens und zur Sicherheit kontinuierlich „in bilateralen, regionalen und multilateralen Foren“ mit ihren Alliierten und Partnern kooperieren würden. Er fügte hinzu, dass es im festen Glauben der USA liege, dass jede Nation eigenständig über ihre Kooperationspartner entscheiden solle.

Auf ihrem Gipfeltreffen in Südafrika kündigten die BRICS-Staaten, bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, an, zum Beginn des Jahres 2024 sechs neue Mitglieder aufzunehmen. Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa erklärte, dass die Gruppe entschieden habe, Argentinien, Ägypten, Äthiopien, den Iran, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate als „vollwertige Mitglieder“ einzubeziehen.

Indien, das ebenso von den USA als potenzieller Partner betrachtet wird, wird im kommenden Monat den G20-Gipfel ausrichten. Das Weiße Haus teilte mit, dass von diesem Treffen in Neu-Delhi erhebliche Fortschritte erwartet werden, die die zentrale Rolle der G20 im Bereich der globalen Wirtschaftszusammenarbeit bekräftigen sollten.

Die aktuell fünf Mitglieder der BRICS-Staaten stellen ungefähr 42 Prozent der globalen Bevölkerung dar und positionieren sich als Balance zu den westlichen Allianzen. Ein Hauptziel dieser bevorstehenden Erweiterung ist die Verstärkung ihres internationalen Einflusses.

Die deutsche Außenministerin, Annalena Baerbock, plädierte ebenfalls für eine Kooperation mit den zukünftigen Mitgliedstaaten. Sie widersprach der in der deutschen Öffentlichkeit teilweise vertretenen Meinung, dass Treffen der BRICS-Staaten problematisch seien. Baerbock verwies darauf, dass man als Europäer oder im Rahmen von Organisationen wie der OSZE oder G20 seine Kooperationen selbstständig auswähle.

Die Ministerin erwähnte in Bezug auf ihre Reisen nach Südafrika, Brasilien und China, dass man in ähnlicher Weise auch mit den zukünftigen Mitgliedern in Kontakt treten werde. Auf einer Pressekonferenz erklärte sie, dass man bereits Kommunikationskanäle zu allen neu hinzukommenden BRICS-Staaten, mit Ausnahme des Irans, unterhalte.

„Wir setzen uns dafür ein, weltweit mit den verschiedenen Staaten zusammenzuarbeiten, auch mit denen, die andere Perspektiven haben,“ unterstrich Baerbock, „denn wir befinden uns in einer global vernetzten und zusammenwachsenden Welt.“