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Washington erteilt Macron eine Absage

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Keine US-Soldaten in der Ukraine 

Macrons Initiative für die Ukraine stößt auf Widerstand aus den USA

Der jüngste Vorstoß von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, eine Koalition westlicher Militärausbilder zur Unterstützung der Ukraine zu schmieden, hat eine klare Absage aus Washington erhalten. Während Macron eine solche Mission ankündigte, erklärte John Kirby, der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, dass die Vereinigten Staaten keine Soldaten in die Ukraine entsenden würden.

Klare Haltung der USA

John Kirby betonte am Rande eines Besuchs von US-Präsident Joe Biden in Frankreich: „Präsident Biden respektiert Macrons Haltung, aber er hat von Anfang an klargestellt, dass er keine amerikanischen Soldaten in die Ukraine entsenden wird. Das war bislang so, und das wird auch in Zukunft so sein.“ Diese Aussage unterstreicht die feste Position der USA, eine direkte militärische Konfrontation mit Russland zu vermeiden.

Kein Dritter Weltkrieg

Kirby erläuterte weiter die Beweggründe hinter Bidens Entscheidung: „Wir wollen keinen Dritten Weltkrieg und keinen Krieg mit Russland. Eine Eskalation des Konflikts wäre nicht nur für das ukrainische Volk schrecklich, sondern hätte auch katastrophale Folgen für den gesamten europäischen Kontinent und ist nicht im Interesse der Vereinigten Staaten.“ Diese klaren Worte verdeutlichen, dass die USA eine Ausweitung des Konflikts vermeiden wollen.

Mehr zum Thema: Biden untersagt ukrainische Angriffe mit US-Waffen

Deutschlands Zurückhaltung

Auch in Deutschland wird der Vorstoß Macrons mit Zurückhaltung betrachtet. Berlin lehnt den Begriff „Mission“ ab und ist darauf bedacht, die Beziehungen zu Moskau nicht weiter zu belasten. Diese Haltung führt bei einigen NATO-Partnern zu Unverständnis, da die Unterstützung der Ukraine als wesentlich angesehen wird, um den russischen Angriff abzuwehren.

Unterstützung für die Ukraine

Seit mehr als zwei Jahren verteidigt sich die Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg. In diesem Zusammenhang wird die Diskussion über die mögliche Entsendung westlicher Militärausbilder immer wieder aufgegriffen, um die ukrainische Armee effektiver zu unterstützen. Macron erklärte nach einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Paris, dass mehrere Partner bereits ihre Zustimmung zu einer solchen Koalition gegeben hätten. Diese Koalition solle in den „kommenden Tagen“ finalisiert werden. Gleichzeitig betonte Macron, dass er keine Eskalation mit Russland wolle.

Biden in Frankreich

Das Thema Ukraine steht auch bei dem Treffen zwischen Biden und Macron in der französischen Hauptstadt ganz oben auf der Agenda. Biden, der seit Mittwoch in Frankreich ist, nahm unter anderem an den Feierlichkeiten zur Landung alliierter Truppen in der Normandie vor 80 Jahren teil. Am Samstag wird Biden als Staatsgast von Macron empfangen.

Die Ablehnung der US-Regierung, sich an Macrons Initiative zur Entsendung von Militärausbildern in die Ukraine zu beteiligen, zeigt die unterschiedlichen Ansätze der westlichen Staaten im Umgang mit dem Ukraine-Konflikt. Während Macron und einige seiner Partner eine verstärkte militärische Unterstützung in Betracht ziehen, bleiben die USA bei ihrer klaren Linie, keine eigenen Soldaten in die Ukraine zu entsenden, um eine Eskalation zu vermeiden. Die Entwicklungen der kommenden Tage werden zeigen, wie sich die internationale Unterstützung für die Ukraine weiter gestaltet und welche Rolle die verschiedenen Staaten dabei einnehmen werden.