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Kerpen verweigert Michael Schumacher die Ehrenbürgerschaft

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Michael Schumacher, die deutsche Formel-1-Legende mit sieben Weltmeistertiteln, wird von seiner Heimatstadt Kerpen nicht als Ehrenbürger ausgezeichnet. Diese Entscheidung sorgt für heftige Diskussionen und Kritik – sowohl in den sozialen Medien als auch bei prominenten Unterstützern.

Ralf Schumacher zeigt sich empört

Besonders lautstark reagierte Schumachers Bruder Ralf Schumacher, selbst ehemaliger Rennfahrer und heute TV-Experte. Auf Instagram schrieb er:
„Das ist typisch Deutschland und unsere Politik. Bei der SPD wundert mich nichts mehr. Leistung ist scheinbar nicht mehr wichtig. Wenn man sich überlegt, was mein Bruder durch seinen Erfolg für Kerpen getan hat, fehlen mir bei sowas einfach nur die Worte.“

Ralf Schumacher kritisiert damit eine Entscheidung, die für viele unverständlich bleibt. Michael Schumacher hat nicht nur seine Heimatstadt weltweit bekannt gemacht, sondern auch einen großen Beitrag zur Popularität des Motorsports in Deutschland geleistet.

Uneinigkeit in der Kommunalpolitik

Die Ablehnung der Ehrenbürgerschaft wurde von führenden Politikern der Stadt damit begründet, dass es derzeit wichtigere Themen gebe. Andreas Lipp, Fraktionschef der SPD in Kerpen, erklärte: „Es ergibt derzeit keinen Sinn, die Ehrenbürgerschaft zu verleihen. Die Stadt hat einfach andere Baustellen.“

Peter Abels von den Grünen fügte hinzu: „Wo fängt man bei Ehrenbürgerschaften an, wo hört man auf?“ Doch nicht alle waren von Anfang an dagegen: Bürgermeister Dieter Spürck (CDU) hatte dem Vorschlag zunächst positiv gegenübergestanden. Dennoch scheiterte die Idee letztlich am Widerstand der Parteien.

Fans und Unterstützer zeigen Unverständnis

Die Entscheidung hat auch viele Fans enttäuscht, die ihre Meinung online kundtun. Unter dem Instagram-Post von Ralf Schumacher schrieb ein Nutzer: „Unfassbar, Michael hat den Sport in Deutschland groß gemacht und eure Stadt in der ganzen Welt bekannt gemacht.“

Der Vorsitzende des Michael-Schumacher-Fanclubs in Kerpen, Reiner Ferling, äußerte sich ebenfalls deutlich: „Wie mit Michael als Person umgegangen wird, ist unter aller Sau. Die Stadt bekommt es nicht auf die Reihe, jemanden zum Ehrenbürger zu ernennen, der sieben Weltmeistertitel für uns geholt hat.“

Schumachers enge Verbindung zu Kerpen

Michael Schumacher, der in Hürth geboren wurde, verbrachte einen Großteil seiner Kindheit in Kerpen. Dort begann er seine Karriere auf der Kartbahn, die sein Vater pachtete. Die kleine Stadt profitierte über Jahrzehnte von Schumachers weltweitem Ruhm.

Die Frage, ob und wie eine Stadt ihre prominenten Persönlichkeiten ehrt, bleibt eine schwierige Gratwanderung. Doch in den Augen vieler bleibt Michael Schumacher ein Held – auch ohne offizielle Auszeichnung.