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Makkabi Deutschland erhält Julius-Hirsch-Preis für Engagement gegen Antisemitismus

Pioniere im Kampf gegen Antisemitismus im Sport: Das Projekt „Zusammen1“

Auszeichnung durch den DFB: Das Engagement von Makkabi Deutschland im Kampf gegen Antisemitismus wird mit dem renommierten Julius-Hirsch-Preis gewürdigt. Dieser Preis, benannt nach dem ehemaligen Nationalspieler Julius Hirsch, der ein Opfer des Nationalsozialismus war, wird vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) verliehen. Makkabi Deutschland erhält diese Anerkennung für ihr Projekt „Zusammen1“, das sich gegen Antisemitismus richtet.

Reaktion auf aktuelle Ereignisse

Die Verleihung an Makkabi Deutschland findet in einem besonders bewegenden Kontext statt. Die Hamas-Angriffe in Israel haben eine tiefe Betroffenheit innerhalb der jüdischen Gemeinschaft ausgelöst. „Diesen Tag werden wir nie wieder vergessen können“, erklärt Luis Engelhardt, Projektleiter von „Zusammen1“. Trotz dieser Herausforderungen bleibt Makkabi Deutschland standhaft in seinem Bestreben, die integrative Kraft des Sports gegen Antisemitismus und Diskriminierung einzusetzen.

Jüdisches Leben im Sport: Bildungsarbeit und Integration

Das „Zusammen1“-Projekt existiert seit vier Jahren und hat beachtliche Erfolge erzielt. Mit 110 Workshops im letzten Jahr und der Reichweite von 3.300 Personen, hat das Projekt einen bedeutenden Einfluss. Es fokussiert sich darauf, jungen Sportlern das jüdische Leben näherzubringen, oft verbunden mit Fußballtraining.

Makkabi Deutschland – ein Verein für alle 

Makkabi hat sich schon vor der Jahrtausendwende für Nichtjuden geöffnet und ist nun ein Zuhause für Sportler verschiedener Glaubensrichtungen. In einigen Vereinen sind bis zu 80 Prozent der Mitglieder nicht jüdischen Glaubens.

Drei Säulen des Projekts: Verstehen, Vermitteln, Verändern

Ein Brückenbauer für Demokratie: Alon Meyer, Präsident von Makkabi Deutschland, sieht das Projekt als einen wichtigen Beitrag zur Demokratie in Deutschland, getragen durch das Ideal der Toleranz. Andreas Hirsch, Enkel von Julius Hirsch und Mitglied der DFB-Jury, betont die Wichtigkeit dieser Pionierarbeit.

Wissenschaftliche Arbeit 

„Zusammen1“ hat eine Studie zu jüdischem Sport und Antisemitismus in Deutschland geleitet, die aufzeigte, dass viele Sportler von Makkabi antisemitischer Feindseligkeit ausgesetzt sind.

Eine politische Mission in Krisenzeiten

Fortlaufendes Engagement: Trotz der psychischen Belastung durch die jüngsten Ereignisse bleibt Makkabi Deutschland aktiv. Luis Engelhardt betont die Wichtigkeit, die Allianzen zwischen Sport und Bildungsarbeit zu stärken.

Erhöhter Bedarf an Unterstützung 

Engelhardt fordert mehr Unterstützung für das Projekt, um auf die wachsenden Bedarfe und Vorkommnisse reagieren zu können. Er wünscht sich ein Projektteam für „Zusammen1“ in jedem Bundesland, um wirksam gegen Antisemitismus vorzugehen.

Mehr als nur Sport

Makkabi Deutschland steht mit „Zusammen1“ an der Frontlinie im Kampf gegen Antisemitismus im Sport. Durch Bildung, Integration und politisches Engagement leistet der Verein einen wesentlichen Beitrag zur Stärkung der Demokratie und Toleranz in Deutschland. Der Julius-Hirsch-Preis ist eine Anerkennung dieser wichtigen Arbeit, doch es bedarf weiterer Unterstützung, um die wachsenden Herausforderungen zu meistern.