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Nagelsmanns Strategie: Die deutsche Auswahl

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Ohne Hummels und Goretzka

Die endgültige Festlegung des deutschen EM-Kaders durch Julian Nagelsmann am späten Donnerstagabend in Berlin hat klargestellt: 27 Athleten werden Deutschland beim Heimturnier repräsentieren, allerdings ohne Mats Hummels und Leon Goretzka. Diese Auslassungen haben nicht nur unter Anhängern und Fachleuten Debatten ausgelöst, sondern auch die Spieler selbst zutiefst getroffen.

Entscheidungen zugunsten der Mannschaftsharmonie

Während einer Medienkonferenz begründete Nagelsmann seine Entscheidung mit der Notwendigkeit, eine harmonische Mannschaft zusammenzustellen: „Es ging darum, Spieler zu finden, die ideal miteinander harmonieren.“ Dies verdeutlicht, wie umfassend Nagelsmanns Kriterien für die Auswahl sind, die über reine sportliche Leistung hinausgehen und auch Charakter sowie Teamdynamik einschließen.

Die Diskussionen um Hummels und Goretzka wurden vor allem nach ihrer Nichtberücksichtigung in den Spielen im März gegen Frankreich und die Niederlande intensiver, obwohl beide auf Vereinsebene überzeugten. Besonders Hummels hatte nach starken Leistungen gegen Paris St. Germain in der Champions League Hoffnungen auf eine Teilnahme genährt. Nagelsmann äußerte dazu: „Ich hatte mit beiden längere Gespräche, ihre Enttäuschung ist extrem.“

Verteidigungsstrategien und frische Kräfte

Mit der Berufung von vier Torhütern, einschließlich des Neulings Alexander Nübel, setzt Nagelsmann auch auf frische Kräfte im Team. Bernd Leno fiel durch eine Verletzung aus, was Nübel die Möglichkeit eröffnete. „Er entspricht genau dem Torwartspiel, das wir uns vorstellen“, kommentierte der Bundestrainer Nübels Fähigkeiten.

In der Verteidigungslinie bleibt die Basis stabil: Akteure wie Joshua Kimmich, Antonio Rüdiger und Nico Schlotterbeck sind weiterhin gesetzt. Neu hinzugekommen sind unter anderem Waldemar Anton und Benjamin Henrichs, die in den anstehenden Testpartien gegen die Ukraine und Griechenland ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen sollen.

Mittelfeld und Offensive: Erfahrung trifft auf frisches Talent

Im Mittelfeld verlässt sich Nagelsmann auf eine Kombination aus erfahrenen Kräften wie Toni Kroos und Ilkay Gündogan sowie auf aufstrebende Talente wie Jamal Musiala und Florian Wirtz. In der Offensivabteilung erhalten neben etablierten Spielern wie Thomas Müller und Kai Havertz auch junge Talente wie Maximilian Beier die Gelegenheit, sich auf der großen Bühne zu beweisen.

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Turniervorschau

Die Europameisterschaft, die vom 14. Juni bis zum 14. Juli 2024 in Deutschland stattfindet, verspricht ein spektakuläres Fußballereignis zu werden. Mit Spielen in zehn deutschen Städten wird das Turnier ein Fest für Fußballfans. Deutschland startet mit einem Spiel gegen Schottland und trifft in weiteren Gruppenspielen auf Ungarn und die Schweiz. Nach dem enttäuschenden Ausscheiden bei der letzten EM sind die Erwartungen an das Gastgeberteam groß.

Nagelsmann selbst zeigt sich zuversichtlich und verweist auf sein positives Bauchgefühl. Die deutsche Mannschaft strebt danach, tiefer ins Turnier vorzustoßen und möglicherweise den Titel im eigenen Land zu gewinnen. Der sorgfältig zusammengestellte Kader soll auf dem Spielfeld den Grundstein für Erfolg legen und eine ausgewogene Mischung aus Erfahrung und jugendlichem Elan darstellen.

Der DFB-Kader im Überblick

Tor

Manuel Neuer – Bayern München

Marc-André ter Stegen – FC Barcelona

Alexander Nübel – VfB Stuttgart

Oliver Baumann – TSG Hoffenheim

Abwehr

Benjamin Henrichs – RB Leipzig

Joshua Kimmich – Bayern München

Antonio Rüdiger – Real Madrid

Jonathan Tah Bayer – Leverkusen

Nico Schlotterbeck – Borussia Dortmund

Waldemar Anton – VfB Stuttgart

Robin Koch – Eintracht Frankfurt

David Raum – RB Leipzig

Maximilian Mittelstädt – VfB Stuttgart

Mittelfeld

Toni Kroos – Real Madrid

Pascal Groß – Brighton & Hove Albion

Robert Andrich – Bayer Leverkusen

Ilkay Gündogan – FC Barcelona

Aleksandar Pavlovic – Bayern München

Florian Wirtz Bayer – Leverkusen

Leroy Sané Bayern – München

Jamal Musiala – Bayern München

Chris Führich – VfB Stuttgart

Sturm

Deniz Undav – VfB Stuttgart

Kai Havertz – FC Arsenal

Niclas Füllkrug – Borussia Dortmund

Maximilian Beier – TSG Hoffenheim

Thomas Müller – Bayern München