Russland vermeidet vollständiges Paralympics-Verbot, Paris 2024 ungewiss

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In einer bedeutenden Entwicklung scheint Russland nach einer Abstimmung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) nur knapp einem vollständigen Verbot der Paralympics 2024 in Paris entgangen zu sein. Am Freitag stimmten die IPC-Mitglieder ab. 74 Mitglieder stimmten gegen einen Antrag, Russland wegen Verstößen gegen seine verfassungsmäßigen Mitgliedspflichten vollständig von den Paralympics zu suspendieren. Diese Entscheidung war ausschlaggebend: 65 Mitglieder stimmten für das Verbot und 13 enthielten sich der Stimme.

Aber die Geschichte ist hier noch nicht zu Ende. Eine weitere entscheidende Abstimmung ist für später angesetzt, bei der es darum geht, ob Russland mit einer „teilweisen Suspendierung“ rechnen muss. Wenn diese Abstimmung angenommen wird, würde das bedeuten, dass russische Athleten an den Paralympics teilnehmen könnten, aber als neutrale Athleten, ohne nationale Symbole zu zeigen.

Diese Entscheidung kommt nach einem kontroversen Vorfall bei den Winter-Paralympics 2022 in Peking. Im März 2022 kamen russische und weißrussische Sportler in Peking an, nur wenige Tage nachdem russische Truppen in die Ukraine einmarschiert waren. Daraufhin beschloss das IPC, sie von den Paralympics auszuschließen, nur einen Tag vor der Eröffnungsfeier.

Ursprünglich hatte das IPC versucht, diese Athleten als neutrale Teilnehmer einzubeziehen. Dieser Plan wurde jedoch schnell wieder verworfen, nachdem mehrere Länder ihre Absicht angekündigt hatten, die Spiele aus Protest zu boykottieren. IPC-Präsident Andrew Parsons nannte damals die „unhaltbare“ Sicherheitslage im Athletendorf als Hauptgrund für diese Entscheidung.

Dieser Schritt steht im Gegensatz zur Haltung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Das IOC hat sich dafür ausgesprochen, russische und weißrussische Sportler als neutrale Teilnehmer an internationalen Sportveranstaltungen teilnehmen zu lassen, sofern sie keine militärischen Verbindungen haben und den Krieg nicht öffentlich unterstützt haben. Insbesondere hat das IOC noch keine endgültige Entscheidung über die Teilnahme russischer und weißrussischer Sportler an den Olympischen Spielen 2024 in Paris getroffen.

Während die paralympische Gemeinschaft auf das Ergebnis der bevorstehenden Abstimmung über die teilweise Suspendierung wartet, steht das Schicksal der russischen Athleten bei den Paralympics 2024 auf dem Spiel. Diese Entscheidung wird zweifellos die Geschichte rund um die kommenden Spiele und die breitere Diskussion über Politik und Sport auf der internationalen Bühne prägen.