Im Juli 2023 gelang BMW ein bedeutender Erfolg in der europäischen Automobilbranche: Der deutsche Automobilhersteller konnte Tesla erstmals als führenden Anbieter von Elektrofahrzeugen überholen. Dies geschah trotz eines allgemeinen Rückgangs der Nachfrage nach Elektroautos in Europa.
BMW trotzt der sinkenden Nachfrage
Während die Nachfrage nach Elektrofahrzeugen europaweit zurückgeht, konnte BMW seine Verkaufszahlen im Juli 2023 deutlich steigern. Der Münchner Konzern verkaufte insgesamt 14.869 vollelektrische Fahrzeuge und erzielte damit einen Absatzanstieg von einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu musste Tesla einen Rückgang seiner Verkaufszahlen um 16 Prozent hinnehmen und verkaufte im gleichen Zeitraum nur 14.561 Fahrzeuge.
Dieser Erfolg von BMW ist insbesondere den Modellen i4 und iX1 zu verdanken, die bei den Kunden besonders gut ankommen. Der Erfolg von BMW ist umso bemerkenswerter, da der gesamte europäische Markt für Elektrofahrzeuge im Juli um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat geschrumpft ist. Trotz dieses Erfolgs bleibt Tesla in der ersten Jahreshälfte 2023 mit dem Model Y das meistverkaufte Elektroauto in Europa.
Die globale Automobilindustrie unter Druck
BMWs Erfolg steht im starken Kontrast zu den Herausforderungen, denen die gesamte Automobilbranche gegenübersteht. Eine Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY zeigt, dass die weltweit größten Autohersteller im ersten Halbjahr 2023 erhebliche Rückgänge verzeichneten. Die deutschen Hersteller Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz erwirtschafteten zusammen einen operativen Gewinn von 25,9 Milliarden Euro – ein Rückgang von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Obwohl der Gesamtumsatz der Automobilhersteller im ersten Halbjahr um 3,7 Prozent auf über eine Billion Euro gestiegen ist, sank der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 7,8 Prozent auf 80,4 Milliarden Euro. Besonders die Profitabilität der Unternehmen geriet unter Druck, was sich in einer durchschnittlichen Ebit-Marge von nur noch 8,0 Prozent widerspiegelt. Unter den profitabelsten Herstellern steht Kia mit einer Marge von 13,1 Prozent an der Spitze, gefolgt von Mercedes-Benz mit 10,9 Prozent und BMW mit 10,8 Prozent. Tesla musste ebenfalls einen deutlichen Rückgang der Marge auf 5,9 Prozent hinnehmen.
Herausforderungen und ungewisse Zukunft
Trotz des Erfolgs von BMW bleiben erhebliche Herausforderungen für die Automobilindustrie bestehen. Besonders die Frage, wie es mit den Verbrennungsmotoren weitergeht, sorgt für Unsicherheit in der Branche. Die Absatzentwicklung zeigt einen klaren Abwärtstrend: Nach einem leichten Rückgang von 0,6 Prozent im ersten Quartal 2023 beschleunigte sich der Rückgang im zweiten Quartal auf 3,3 Prozent. Branchenexperten wie Peter Fuß von EY sind skeptisch: „Die goldenen Zeiten der Autoindustrie scheinen vorbei zu sein.“
Ob BMW seinen Vorsprung im Bereich der Elektrofahrzeuge gegenüber Tesla halten kann, bleibt abzuwarten. Der Markt ist hart umkämpft und von schnellen Veränderungen geprägt. Trotzdem ist der Erfolg im Juli ein wichtiger Schritt für BMW, um seine Position in der Zukunft des Automobilmarktes zu stärken.
Ein bedeutender Schritt für BMW
Der Juli 2023 markiert einen wichtigen Meilenstein für BMW in der europäischen Automobilindustrie. Der Münchener Hersteller konnte sich in einem schwierigen Marktumfeld behaupten und Tesla als führenden Anbieter von Elektrofahrzeugen überholen. Ob BMW diesen Erfolg langfristig sichern kann, wird die Zukunft zeigen. Klar ist jedoch, dass der Weg für die Automobilbranche weiterhin von großen Herausforderungen und Unsicherheiten geprägt sein wird.