In der Welt der gepanzerten Kampffahrzeuge steht eine aufregende Veränderung bevor. Der Leopard-2-Kampfpanzer, der bisher als einer der modernsten seiner Art galt, bekommt Konkurrenz von einer neuen „Raubkatze“ namens Panther. Dieser Nachfolger des Leopard-Panzers wird jedoch nicht in Deutschland entwickelt und produziert, sondern in Ungarn.
Die ungarische Regierung hat Rheinmetall beauftragt, den Panther-Kampfpanzer bis zur Serienreife zu entwickeln. Dieser bedeutende Vertrag wurde kürzlich in Zalaegerszeg, Ungarn, unterzeichnet und hat einen Wert von beeindruckenden 288 Millionen Euro.
Der Panther wird als Demonstrator gebaut, dessen Hauptaufgabe darin besteht, die Serienfertigung vorzubereiten. Dieses ehrgeizige Projekt ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall und der staatlichen ungarischen Holding N7, die außerdem mit 49 Prozent an dem Joint Venture Rheinmetall Hungary beteiligt ist. Bereits im Juni 2022 wurde ein Prototyp des Panthers auf der Rüstungsmesse Eurosatory in Paris der Weltöffentlichkeit vorgestellt.
Armin Papperger, der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall, äußerte sich erfreut über diese bahnbrechende Zusammenarbeit: „Wir freuen uns, dass wir mit Ungarn erneut einen Meilenstein bei den Gefechtsfahrzeugen der nächsten Generation setzen können.“ Papperger beschrieb den Panther als den modernsten Kampfpanzer der Welt, der in Bezug auf die Kampfkraft mechanisierter Verbände neue Maßstäbe setzt und ein hohes Maß an Zukunftsfähigkeit bietet. Eine bemerkenswerte Eigenschaft des Panther-Panzers ist seine 120-Millimeter-Kanone, die speziell entwickelt wurde, um die Munition des Leopard 2 nutzen zu können.
Die Basis für das Fahrgestell des Panthers bildet der Bergepanzer Büffel aus der „Leopard-Familie“. Diese Entscheidung verspricht Synergieeffekte in Bezug auf Logistik, Wartung und Ausbildung. Trotzdem bleibt unklar, ob und wann der Panther auch bei der Bundeswehr eingesetzt werden könnte.
Nun zu den wichtigsten Unterschieden zwischen dem Panther und dem Leopard 2:
1. Besatzung: Während der Leopard 2 eine vierköpfige Besatzung hat, besteht die des Panthers nur aus drei Personen: dem Kommandanten, dem Fahrer und dem Richtschützen.
2. Bewaffnung: Die 130-mm-Kanone des Panthers bietet eine etwa 50 Prozent höhere Feuerkraft im Vergleich zur 120-mm-Glattrohrkanone des Leopard 2 und eine signifikant höhere Reichweite.
3. Automatische fernbedienbare Waffenstation: Im hinteren Bereich des Turms des Panthers ist eine automatische fernbedienbare Waffenstation mit einem allwetterfähigen Sensorsystem verbaut. Zusätzlich kann ein Starter für Drohnen des Typs Hero 120 integriert werden.
4. Panzerung und Schutzsysteme: Die Panzerung und die Schutzsysteme des Panthers wurden verbessert, um den aktuellen Bedrohungen besser standzuhalten.
5. Antrieb: Der Panther wird von einem V12-Dieselmotor von MTU angetrieben, der 1500 PS leistet und eine beeindruckende Reichweite von 500 Kilometern bietet.
Die Entwicklung des Panther-Panzers markiert einen bedeutenden Schritt in der Modernisierung der gepanzerten Streitkräfte, nicht nur für Ungarn, sondern potenziell auch für andere Länder, die Interesse an diesem hochmodernen Kampfpanzer haben. Während der Leopard 2 weiterhin eine entscheidende Rolle in den deutschen Streitkräften spielen wird, könnte der Panther die Tür für neue Entwicklungen in der Rüstungsindustrie öffnen und die Kooperation zwischen Deutschland und Ungarn auf diesem Gebiet stärken.