In der gegenwärtigen geopolitischen Landschaft zeichnet sich ein deutliches Bild der militärischen Überlegenheit in der Raketenabwehr ab. Ein jüngster Vorfall, der diese Dynamik verdeutlicht, ist der iranische Angriff auf Israel am 13. April. Der Islamwissenschaftler Guido Steinberg vermutet hinter dem Angriff eher eine politische Botschaft als den Wunsch nach erheblichem Schaden. Diese Aktion folgte auf einen mutmaßlichen israelischen Luftangriff in Damaskus, wobei Steinberg in der Sendung „Caren Miosga“ die Meinung vertrat, das iranische Regime habe damit vor allem seine Entschlossenheit gegenüber internen Hardlinern demonstrieren wollen.
Im Gegensatz dazu interpretiert das US-Institut für Kriegsstudien (ISW) die Intention des Iran kritischer. Der Angriff, bestehend aus einer Kombination von Shahed-Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen, zielte darauf ab, die israelische Luftabwehr zu überfordern und substantiellen Schaden zu verursachen. Diese Taktik, inspiriert von russischen Luftschlägen in der Ukraine, sollte eine effektive Verteidigung Israels herausfordern. Dennoch gelang es Israel, einen Großteil dieser Angriffe erfolgreich abzuwehren; lediglich eine geringe Anzahl von Raketen erreichte israelisches Territorium.
Die Gründe für Israels Verteidigungserfolge
Die israelische Luftabwehr stellt sich als weit effektiver heraus als diejenige der Ukraine, mit einer beeindruckenden Abfangrate von über 90 Prozent gegenüber der durchschnittlichen 46 Prozent in der Ukraine. Mehrere Faktoren tragen zu diesem Erfolg bei:
- Überlegene Luftabwehrsysteme: Israel und seine Verbündeten verfügen über fortschrittlichere und umfangreichere Abwehrsysteme. Die staatliche Rüstung ermöglicht eine effizientere Abwehr gegen feindliche Angriffe.
- Strategischer Vorteil: Die geographische Distanz von etwa 1000 Kilometern zwischen Israel und dem Iran verschafft Israel und seinen Verbündeten wertvolle Zeit, Angriffe frühzeitig zu erkennen und zu neutralisieren.
- Arsenal an Abfangjägern: Im Gegensatz zur Ukraine, die auf die Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen aus den USA wartet, verfügt Israel über einen umfangreichen Bestand an Abfangjägern.
- Fehlen hypersonischer Raketen: Im aktuellen Konflikt musste sich Israel nicht gegen fast hypersonisch schnelle Raketen verteidigen, ein Typ, den der Iran bislang nicht einsetzt.
Lernen aus dem Angriff
Trotz des Erfolgs der israelischen Luftabwehr warnt das ISW vor einer trügerischen Sicherheit. Der Iran könnte den Angriff als Lernchance nutzen, um zukünftige Angriffe zu optimieren, die potenziell zivile Ziele und kritische Infrastruktur treffen könnten. Die Befürchtung besteht auch, dass der Iran seine gewonnenen Erkenntnisse mit Russland teilt, was die Effektivität westlicher Luftverteidigungssysteme in der Ukraine herausfordern könnte.
Die jüngsten Ereignisse unterstreichen die Bedeutung fortschrittlicher Luftabwehrsysteme und strategischer Vorbereitung. Israels erfolgreiche Abwehr des iranischen Angriffs demonstriert nicht nur militärische Überlegenheit, sondern auch die Notwendigkeit kontinuierlicher Anpassung und Vorbereitung auf sich ändernde Bedrohungsszenarien. Die internationale Gemeinschaft beobachtet diese Entwicklungen aufmerksam, um aus ihnen zu lernen und die eigene Verteidigungsfähigkeit zu stärken.