Höhere Sätze in Luxemburg und Griechenland
Wer in Deutschland über die Installation einer eigenen Photovoltaikanlage auf dem Dach seines Eigenheims nachdenkt, kann sich über staatliche Förderungen freuen. Doch wie schneidet Deutschland im europäischen Vergleich ab? Wir werfen einen Blick auf die unterschiedlichen Förderungsmechanismen und die Position Deutschlands in dieser Angelegenheit.
Photovoltaik: Die Energieversorgung der Zukunft
Der Betrieb von privaten Photovoltaikanlagen wird zweifelsohne zu einem entscheidenden Bestandteil der zukünftigen Energieversorgung weltweit. In diesem Sinne haben die meisten EU-Länder ein vitales Interesse daran, den Einbau solcher Anlagen auf den Dächern von Privathäusern zu fördern. Diese Förderungen bestehen in der Regel aus zwei Hauptkomponenten: Erstens werden der Kauf und die Installation von Anlagen durch direkte Zuschüsse oder zinsgünstige Kredite gefördert. Zweitens erfolgt die Förderung durch Einspeisevergütungen, bei denen Privatpersonen für jede Kilowattstunde, die sie aus ihrer eigenen Anlage ins Stromnetz einspeisen, Geld erhalten.
Höchste Einspeisevergütung in Luxemburg
Die Höhe dieser Förderungen variiert erheblich zwischen den Ländern, wie kürzlich ein Vergleich des Solaranbieters Enpal aufgezeigt hat. Innerhalb der EU bietet Luxemburg die höchste Einspeisevergütung mit mindestens 15,5 Cent pro Kilowattstunde. Frankreich und Italien folgen mit mindestens 10 Cent, während Deutschland bei 7,1 Cent liegt.
Beachten Sie jedoch, dass diese Sätze in Deutschland nur für große Anlagen gelten, die große Mengen an Solarenergie ins Netz einspeisen. Für Anlagen mit einer Leistung von unter 10 Kilowatt-Peak, was für Privathaushalte typisch ist, beträgt die Einspeisevergütung immerhin noch 8,2 Cent.
Europäische Durchschnittswerte im Blick
Die OECD hat durchschnittliche Einspeisevergütungen für insgesamt 70 Länder ermittelt. Allerdings sind für viele dieser Länder nur Daten aus der Mitte des letzten Jahrzehnts verfügbar. In Italien beispielsweise liegen die durchschnittlichen Einspeisevergütungen zwischen 35 und 47 Cent pro Kilowattstunde.
Zudem können private Betreiber den erzeugten Strom zu den regional geltenden Marktpreisen für Solarenergie verkaufen. In anderen Teilen der Welt bieten Länder wie Australien und Japan mit durchschnittlich rund 22 Cent pro kWh sowie die Schweiz mit 19 Cent pro kWh hohe Einspeisevergütungen.
Unterschiedliche Unterstützung beim Kauf und Einbau
Die Förderung beim Kauf und der Installation von Photovoltaikanlagen gestaltet sich hingegen schwieriger zu vergleichen. In Deutschland stehen derzeit zwei Hauptinstrumente zur Verfügung. Zum einen gibt es den Förderkredit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), der in früheren Jahren mit niedrigen Zinssätzen lockte, jedoch aktuell mindestens 4,75 Prozent pro Jahr beträgt, um sich an das Marktniveau anzupassen.
Einige Banken bieten spezielle Solarkredite an, die unter bestimmten Umständen sogar bessere Konditionen bieten können. Für diejenigen, die eine Photovoltaikanlage in Kombination mit einer Wallbox und einem Batteriespeicher für ihr Elektroauto installieren möchten, gibt es ab diesem Monat eine neue KfW-Förderung, die Investitionen mit maximal 10.200 Euro unterstützt. Dies kann bereits die gesamten Kosten einer kleinen Anlage decken, und selbst bei größeren Anlagen wird etwa die Hälfte erstattet.
Deutschland: Verzicht auf Umsatzsteuer als Anreiz
Das zweite Instrument der Förderung in Deutschland ist der Verzicht auf die Umsatzsteuer beim Kauf und der Installation von Solarmodulen. Bis Ende des letzten Jahres fielen auf Solarmodule die üblichen 19 Prozent Umsatzsteuer an, was eine erhebliche Ersparnis bedeutet. Angesichts der oft fünfstelligen Kosten für Solaranlagen ergibt sich allein dadurch eine Steuerersparnis von mindestens 2000 Euro.
Griechenland an der Spitze
Im internationalen Vergleich zeigt sich jedoch, dass Deutschland in Bezug auf diese Förderungen nicht an der Spitze steht. Griechenland führt die Liste an, nachdem es kürzlich ein umfangreiches Förderprogramm ins Leben gerufen hat, um die EU-Vorgaben für erneuerbare Energien bis 2030 zu erfüllen.
Trotz seiner idealen Lage für Solarenergie hinkt Griechenland bisher hinterher. Laut Enpal können hier Förderungen von bis zu 16.000 Euro für eine Photovoltaikanlage beantragt werden, obwohl Details dazu noch nicht bekannt sind. Schweden folgt mit bis zu 8400 Euro und Bulgarien mit bis zu 7660 Euro an Förderungen.
Vielfalt der Förderungslandschaft in Europa
Insgesamt zeigt dieser Vergleich, dass die Förderungslandschaft für Photovoltaikanlagen in Europa stark variiert. Während Deutschland durchaus Unterstützung für den Ausbau erneuerbarer Energien bietet, stehen Länder wie Luxemburg und Griechenland an der Spitze der Liste und bieten großzügige Anreize für die Nutzung von Solarenergie.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Förderungen in den kommenden Jahren entwickeln werden, da die EU-Länder bestrebt sind, ihre Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten und den Ausbau von Photovoltaikanlagen weiter voranzutreiben.