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Google will Mini-Atomreaktoren für seine KI-Datenzentren

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Google hat einen bedeutenden Schritt in Richtung nachhaltiger Energieversorgung angekündigt. Der Technologiekonzern plant, seine Rechenzentren, die für den Betrieb von Künstlicher Intelligenz (KI) entscheidend sind, künftig mit Atomenergie zu versorgen. Im Rahmen einer Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Unternehmen Kairos Power sollen sogenannte Small Modular Reactors (SMRs) – kleine modulare Atomreaktoren – eingesetzt werden.

In einer offiziellen Erklärung äußerte sich Google dazu: „Heute unterzeichnen wir die weltweit erste Unternehmensvereinbarung über den Kauf von Atomenergie aus mehreren kleinen, modularen Reaktoren, die von Kairos Power entwickelt werden.“ Der erste dieser Reaktoren soll bis 2030 betriebsbereit sein, weitere sollen bis 2035 folgen.

Kohlenstofffreie Energie zur Deckung des steigenden Energiebedarfs

Googles Rechenzentren, die als zentrale Drehscheiben für die digitale Wirtschaft fungieren, benötigen immense Mengen an Strom. Mit der zunehmenden Nutzung von KI und anderen datenintensiven Technologien wird der Energieverbrauch dieser Rechenzentren voraussichtlich stark ansteigen. Zwischen 2023 und 2028 soll der Energiebedarf dieser Infrastrukturen auf 857 Terawattstunden (TWh) anwachsen.

Durch den Einsatz der von Kairos Power entwickelten SMRs will Google diesen steigenden Bedarf auf eine nachhaltige und kohlenstofffreie Weise decken. Insgesamt soll die Partnerschaft bis zu 500 Megawatt (MW) neue, saubere Energie für das US-Stromnetz bereitstellen, was etwa der Versorgung von 360.000 Haushalten entspricht.

Fortschrittliche Reaktortechnologie mit „Molten-Salt“-Kühlung

Die SMRs von Kairos Power basieren auf einer innovativen Technologie, die sich von herkömmlichen Atomkraftwerken deutlich unterscheidet. Anstelle von Wasser wird ein sogenanntes „Molten-Salt“-Kühlsystem verwendet. Dieses flüssige Salz ermöglicht kürzere Bauzeiten und flexiblere Einsatzmöglichkeiten der Reaktoren, die speziell für regionale Bedürfnisse angepasst werden können. Obwohl die Technologie noch nicht vollständig marktreif ist, wird das Abkommen zwischen Google und Kairos Power als entscheidender Meilenstein auf dem Weg zu einer langfristigen Nutzung dieser Energieform auf industriellem Niveau betrachtet.

Im Sommer 2024 hat Kairos Power in Tennessee bereits mit dem Bau eines Demonstrationsreaktors begonnen. Dieses Projekt ist das erste seiner Art, das von der US-Atomaufsichtsbehörde, der Nuclear Regulatory Commission, eine Baugenehmigung erhalten hat.

Wegweisende Entscheidung für eine saubere Zukunft

Google sieht in dieser Partnerschaft nicht nur eine Möglichkeit, den eigenen Energiebedarf effizient und umweltfreundlich zu decken, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung einer breiteren Nutzung neuer, sauberer Technologien. Das Unternehmen betonte: „Diese Vereinbarung beschleunigt die Entwicklung einer Technologie, die den Energiebedarf auf saubere und zuverlässige Weise decken und gleichzeitig das volle Potenzial der Künstlichen Intelligenz für alle nutzbar machen kann.“

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Details zum finanziellen Umfang des Abkommens sowie die genauen Standorte der geplanten Reaktoren wurden bislang nicht veröffentlicht. Die Entscheidung, auf Mini-Atomreaktoren zu setzen, zeigt jedoch klar, dass Google auf eine zukunftsweisende und nachhaltige Energiequelle setzt, um den wachsenden Bedarf an Rechenleistung und KI-Infrastrukturen zu bewältigen.