Chinesischer Elektronikkonzern Luxshare übernimmt Mehrheit am Kabelspezialisten aus Franken
Der Kabelhersteller Leoni, bekannt für seine Zulieferungen an die Automobilindustrie, hat in den letzten Jahren finanzielle Schwierigkeiten überwunden und wird nun mehrheitlich an den chinesischen Elektronikkonzern Luxshare verkauft. Diese Transaktion stellt einen bedeutenden Schritt für beide Unternehmen dar und sichert Leoni eine stabile Zukunft unter neuer Führung.
Luxshare sichert sich Mehrheit an Leoni
Luxshare, ein führender chinesischer Elektronikhersteller, erwirbt 50,1 Prozent der Anteile am fränkischen Kabelbaumspezialisten Leoni. Der bisherige Alleininhaber Stefan Pierer verkauft die Mehrheit seiner Anteile, um den Fortbestand des Unternehmens zu sichern. Zusätzlich erwirbt Luxshare die komplette Kabelsparte von Leoni. Der Kaufpreis für den Deal beträgt 320 Millionen Euro, wie Luxshare bestätigte.
Stefan Pierer äußerte sich zuversichtlich über den neuen Partner: „Luxshare ist der ideale Partner, um die Zukunft von Leoni nachhaltig zu sichern.“ Die Transaktion soll es Leoni ermöglichen, die finanzielle Stabilität wiederzuerlangen und den langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.
Luxshares Pläne und Ambitionen
Luxshare ist ein bedeutender Hersteller von Elektronikkomponenten und beliefert unter anderem Technologieriesen wie Apple. Mit der Übernahme von Leoni möchte Luxshare seine Marktpräsenz in der globalen Automobilindustrie ausbauen. Insbesondere bei der Herstellung von Kabelbäumen für Elektrofahrzeuge sieht das Unternehmen große Wachstumschancen.
Die Vorstandsvorsitzende von Luxshare, Grace Wang, erklärte: „Die Partnerschaft mit Leoni ist ein wesentlicher Schritt, um unsere globale Position in der Automobilindustrie zu stärken.“ Leoni wird durch die technische Expertise und die finanziellen Mittel von Luxshare in der Lage sein, innovative Lösungen für die Automobilbranche anzubieten. Besonders modulare Kabelbäume, die in Elektrofahrzeugen verstärkt zum Einsatz kommen, sollen durch die Kooperation weiterentwickelt werden.
Leoni nach der Sanierung
Leoni befand sich aufgrund hoher Schulden in einer prekären Lage. Nachdem der Verkauf der Kabelsparte Ende 2022 scheiterte, musste das Unternehmen ein Sanierungsverfahren nach dem StaRUG einleiten, um die Insolvenz abzuwenden. Stefan Pierer übernahm in diesem Prozess die alleinige Eigentümerschaft, jedoch blieben die Aktionäre dabei ohne Entschädigung.
Das StaRUG-Verfahren, das erstmals bei einem börsennotierten Unternehmen in Deutschland angewendet wurde, half Leoni, kurzfristig Stabilität zu gewinnen. Doch um das Unternehmen langfristig zu retten, war eine tiefgreifendere Lösung nötig. Der Verkauf an Luxshare gibt Leoni nun die notwendige Perspektive, um sich auf dem Markt neu zu positionieren und die Schuldenprobleme zu überwinden.
Zukunft von Leoni unter Luxshare
Für Leoni bedeutet die Übernahme durch Luxshare eine neue Chance, auf dem globalen Automobilmarkt Fuß zu fassen. Die Expertise von Luxshare in der Elektronikproduktion und der Fokus auf Elektromobilität bieten Leoni erhebliche Wachstumschancen. Die enge Zusammenarbeit mit dem chinesischen Unternehmen wird Leoni dabei helfen, zukunftsweisende Produkte zu entwickeln und ihre Marktstellung zu festigen.
Auch Luxshare profitiert von dieser Transaktion, indem es sein Geschäftsfeld auf die Automobilbranche ausweitet. Beide Unternehmen streben an, gemeinsam den Automobilmarkt, insbesondere im Bereich Elektromobilität, entscheidend zu prägen.
Der mehrheitliche Verkauf von Leoni an Luxshare markiert einen Meilenstein für das traditionsreiche deutsche Unternehmen. Nach einer schwierigen Sanierungsphase bietet die Partnerschaft mit dem chinesischen Konzern Leoni die Möglichkeit, die finanzielle Krise zu überwinden und sich auf künftige Wachstumsfelder zu konzentrieren. Luxshare wiederum sichert sich durch den Zukauf von Leoni wichtige technologische Kompetenzen und stärkt seine Position im internationalen Automobilmarkt. Diese Übernahme könnte somit sowohl für Leoni als auch für Luxshare eine Win-Win-Situation darstellen und die Automobilindustrie nachhaltig beeinflussen.
