Künstliche Intelligenz in Hessen: Vom Alltag bis zur Justiz

Einleitung: KI als neue Wirklichkeit

In der heutigen Zeit ist Künstliche Intelligenz (KI) weit mehr als nur eine Vision für die Zukunft – sie ist ein fester Bestandteil unseres Alltags, besonders in Hessen. Eine Vertreterin des hessischen Digitalministeriums unterstreicht dies: „KI hat bereits Einzug in unser Leben gehalten.“ Ihr Einsatzbereich erstreckt sich von der Instandhaltung von Industrieanlagen über die Unterstützung in der medizinischen Diagnose bis hin zur Routenplanung im Straßenverkehr.

KI als Lösung für vielfältige Herausforderungen

KI bietet innovative Lösungen für zahlreiche Herausforderungen in verschiedenen Sektoren wie Gesundheit, Verkehr und Energie. Sie spielt eine wichtige Rolle in der Bewältigung des Klimawandels und bei der Behebung des Fachkräftemangels. Das Ministerium betont die Notwendigkeit, Innovationen zu fördern und gleichzeitig rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten. Dabei sollte der Mensch im Mittelpunkt der KI-Entwicklung stehen.

KI gegen Personalknappheit: Ein Beispiel aus Mühltal

In der Gemeinde Mühltal im Landkreis Darmstadt-Dieburg wird KI eingesetzt, um Sanierungsbedarfe an Straßen festzustellen. Karsten Kutschera, Leiter des Bauamtes, berichtet über den Einsatz einer speziellen App, die Straßenschäden dokumentiert und analysiert. Diese Technologie unterstützt die Planung von Reparaturarbeiten, ersetzt jedoch nicht die persönliche Begutachtung durch Mitarbeiter.

„Frauke“ – KI-Unterstützung im Gericht

Am Amtsgericht Frankfurt findet ein innovativer Einsatz von KI statt: Das System „Frauke“ assistiert Richtern bei der Urteilsfindung in Massenprozessen, insbesondere bei Fluggastrechten. Es bietet Richtern Textbausteine und Empfehlungen, um den juristischen Prozess zu vereinfachen.

KI im Einsatz gegen Kinderpornografie

Das Hessische Landeskriminalamt arbeitet mit dem „Innovation Hub 110“ an einer forensischen Plattform zur Bekämpfung von Kinderpornografie. KI wird zur Auswertung großer Datenmengen verwendet, was seit der Gründung der Plattform im Oktober 2020 zu einer Analyse von über 69.000 Datenträgern geführt hat.

Grenzen und Herausforderungen der KI

Obwohl KI vielfältige Möglichkeiten bietet, weist Prof. Peter Buxmann, Wirtschaftsinformatik-Professor an der TU Darmstadt, auf ihre Grenzen hin. Er erklärt, dass KI keine allumfassende Problemlösung darstellt und besonders von der Qualität und Verfügbarkeit der Daten abhängt.

Das Hauptproblem: Undurchsichtigkeit von KI-Systemen

Das größte Problem der KI sieht Prof. Buxmann in ihrer mangelnden Transparenz. Am Beispiel von ChatGPT verdeutlicht er, dass oft unklar ist, wie KI-Systeme zu ihren Entscheidungen kommen. Diese Undurchsichtigkeit kann zu fehlerhaften Ergebnissen führen, deren Ursachen selbst für Entwickler rätselhaft bleiben.

In Hessen wird KI bereits in vielen Bereichen des täglichen Lebens eingesetzt, von der Instandhaltung der Straßen über die Justiz bis hin zur Bekämpfung von Kinderpornografie. Trotz der beeindruckenden Entwicklungen und Einsatzmöglichkeiten muss der Umgang mit KI sorgfältig abgewogen werden. In Hessen zeigt sich, wie KI das Leben und Arbeiten verbessern kann, ohne dabei den Menschen aus den Augen zu verlieren.