Der japanische Automobilhersteller Nissan hat angekündigt, weltweit 9000 Stellen abzubauen. Diese Entscheidung, die am Donnerstag an die Börse in Tokio verkündet wurde, ist Teil umfassender Sparmaßnahmen, die der Konzern aufgrund wirtschaftlicher Herausforderungen umsetzen will. Nissan beabsichtigt, seine weltweiten Produktionskapazitäten um 20 Prozent zu verringern und die Managementstruktur umzustrukturieren. Der Konzern beschäftigt derzeit weltweit über 134.000 Mitarbeiter, die nun von den Einschnitten betroffen sein könnten.
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die Nissan zu diesen drastischen Maßnahmen zwingen, betreffen insbesondere den chinesischen Markt, wo der Absatz erheblich gesunken ist. Dies hat Nissan bereits veranlasst, die Prognose für den Betriebsgewinn für das laufende Geschäftsjahr zum zweiten Mal in diesem Jahr nach unten zu korrigieren. Der ursprünglich erwartete Gewinn von 500 Milliarden Yen wurde auf 150 Milliarden Yen reduziert, was etwa 905 Millionen Euro entspricht. Diese Senkung verdeutlicht die anhaltenden Herausforderungen, mit denen der Konzern konfrontiert ist.
Auch Audi plant Stellenabbau
Auch die Volkswagen-Tochter Audi ist laut Berichten des „Manager Magazins“ von einem Stellenabbau betroffen. Mittelfristig sollen hauptsächlich Stellen im sogenannten indirekten Bereich gestrichen werden. Laut Insidern könnten in der Entwicklung etwa 2000 Arbeitsplätze wegfallen. Insgesamt plant Audi, rund 15 Prozent der Stellen im indirekten Bereich zu streichen, was allein in Deutschland etwa 4500 Arbeitsplätze betreffen könnte. „Der Vorstand ist bereits in Verhandlungen mit dem Betriebsrat,“ bestätigte ein Audi-Sprecher, ohne jedoch eine genaue Zahl der betroffenen Stellen zu nennen.
Trotz der bevorstehenden Kürzungen bekräftigte Audi-Finanzvorstand Jürgen Rittersberger, dass die bis 2029 geltende Beschäftigungsgarantie für das Unternehmen weiterhin Bestand habe.
Branchenweite Herausforderungen
Diese Entwicklungen bei Nissan und Audi spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen die Automobilbranche weltweit konfrontiert ist. Der zunehmende Druck, Kosten zu senken und gleichzeitig in neue Technologien wie Elektromobilität zu investieren, zwingt viele Hersteller zu harten Entscheidungen. Sowohl Nissan als auch Audi stehen vor der Herausforderung, ihre Unternehmen zukunftsfähig zu machen und gleichzeitig den finanziellen Anforderungen des Marktes gerecht zu werden.
Ein Sprecher von Nissan erklärte dazu: „Wir müssen sicherstellen, dass wir unsere Ressourcen effizient einsetzen und gleichzeitig wettbewerbsfähig bleiben.“ Die Ankündigungen beider Unternehmen zeigen, dass die Automobilindustrie vor einem grundlegenden Wandel steht, bei dem auch Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.