Google verliert Monopolprozess in den USA
Der Internetriese Google hat in einem wegweisenden Rechtsstreit in den USA eine erhebliche Niederlage erlitten. Das Bundesgericht in Washington kam zu dem Schluss, dass Google mit seiner Suchmaschine eine illegale Monopolbildung betrieben hat. Der Vorsitzende Richter Amit Mehta (53) stellte fest, dass Google durch milliardenschwere Deals seine Stellung als Standardsuchmaschine in verschiedenen Browsern und Geräten zementiert hat. Diese Verträge seien „für einen Monopolisten verbotenes Handeln“, erklärte Mehta in seinem Urteil.
Google zahlt Milliarden für Exklusivverträge
Im Mittelpunkt des Verfahrens stehen Deals in Milliardenhöhe, mit denen Google sich als Standardsuchmaschine in Browsern wie Safari und Firefox sowie auf iPhones und Samsung-Geräten einstellen ließ. Allein im vergangenen Jahr soll Google knapp 24 Milliarden Euro für diese Exklusivverträge ausgegeben haben. Diese Praxis hat Google laut Mehta geholfen, seine Monopolstellung auf dem Suchmaschinenmarkt zu sichern und auszubauen.
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Richter Mehta betonte: „Google ist ein Monopolist und hat wie ein solcher gehandelt, um sein Monopol zu bewahren.“ Er wies darauf hin, dass Nutzer theoretisch jederzeit zu einer anderen Suchmaschine wechseln könnten, aber in der Praxis blieben viele bei der voreingestellten Google-Suche. Diese Voreinstellungen haben es Wettbewerbern erschwert, im Suchmaschinengeschäft Fuß zu fassen.
Auswirkungen auf andere Tech-Giganten
Das Urteil könnte nicht nur Google, sondern auch andere Technologieriesen wie Apple, Samsung und Mozilla hart treffen. Diese Unternehmen sind zwar nicht direkt in das Verfahren involviert, könnten aber durch die Aufkündigung der lukrativen Google-Deals erhebliche finanzielle Einbußen erleiden. Apple und Samsung, die ebenfalls von den milliardenschweren Abmachungen profitiert haben, müssten auf diese Einnahmen verzichten.
Google gibt sich kämpferisch
Nach der Verkündung des Urteils zeigte sich Google entschlossen, in Berufung zu gehen. Der Konzern betonte, dass der Richter mehrfach anerkannt habe, dass Google die beste Suchmaschine anbiete. Ein Google-Sprecher erklärte: „Wir werden in Berufung gehen und weiterhin Produkte entwickeln, die Menschen nützlich finden.“ Die Berufung könnte sich allerdings über Jahre hinziehen und das endgültige Ergebnis ist noch ungewiss.
Reaktionen und politische Dimension
Die Klage gegen Google wurde im Jahr 2020 vom US-Justizministerium eingereicht, als Donald Trump (78) noch Präsident war. Unter der Regierung von Joe Biden (81) wurde das Verfahren fortgeführt. Justizminister Merrick B. Garland unterstrich die Bedeutung des Urteils: „Die Entscheidung zeigt, dass kein Unternehmen über dem Gesetz steht.“ Das Verfahren und das Urteil könnten weitreichende Konsequenzen für die Geschäftspraktiken im Tech-Sektor haben und als Präzedenzfall für zukünftige Regulierungen dienen.
Offene Fragen und Zukunftsaussichten
Wie sich die Verurteilung auf Googles Geschäftsmodell auswirken wird, ist noch unklar. Ein weiteres Verfahren soll die genauen Konsequenzen festlegen. Sollte die Berufung erfolgreich sein, könnte Google seine Marktstrategie möglicherweise beibehalten. Andernfalls könnte das Urteil den Beginn einer Ära strengerer Regulierungen für große Technologiekonzerne markieren.
Die Entscheidung des Gerichts ist ein bedeutender Schritt im Kampf gegen Monopolbildung im digitalen Zeitalter. Für Google und andere Tech-Giganten bedeutet dies, dass ihre Geschäftspraktiken zukünftig unter verstärkter Beobachtung stehen und mögliche Änderungen notwendig werden könnten, um den Wettbewerb auf dem Markt fair zu gestalten.