Südkoreanisches Militär diskreditiert die Aufklärungsfähigkeiten nordkoreanischer Satelliten

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Das südkoreanische Militär hat bestätigt, dass der von Nordkorea gestartete Satellit, der die Umlaufbahn nicht erreichte, nicht über die fortschrittliche Technologie verfügte, die für die militärische Aufklärung aus dem Weltraum erforderlich ist. Nach einer umfangreichen Operation, an der Marineschiffe, Flugzeuge und Taucher beteiligt waren, wurden die Wrackteile der Rakete und des Satelliten geborgen und von südkoreanischen und amerikanischen Experten untersucht.

Ende Mai versuchte Nordkorea, seinen ersten Spionagesatelliten zu starten und begründete dies mit der Notwendigkeit, den eskalierenden Sicherheitsbedrohungen aus Südkorea und den Vereinigten Staaten zu begegnen. Doch kurz nach dem Start stürzte die Langstreckenrakete mit dem Satelliten in die Gewässer vor der Westküste der koreanischen Halbinsel. Der südkoreanische Generalstab gab die Schlussfolgerung bekannt, dass der geborgene Satellit nicht in der Lage war, militärische Aufklärungsaktivitäten durchzuführen.

Die Ankündigung Südkoreas hat noch keine Antwort aus Nordkorea erhalten. Nach Angaben der nordkoreanischen Staatsmedien verlor die Rakete nach der Trennung ihrer ersten und zweiten Stufe an Schubkraft, was zu dem Absturz am Tag des erfolglosen Starts führte. Nordkoreanische Offizielle kritisierten den fehlgeschlagenen Start anschließend als den bemerkenswertesten Fehlschlag des Jahres und äußerten die Absicht, einen weiteren Versuch zu unternehmen, sobald die Ursachen des Fehlschlags geklärt sind.

Kim Jong Un, der nordkoreanische Staatschef, hat die Bedeutung des Erwerbs eines militärischen Spionagesatelliten als Mittel zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit des Landes betont. Darüber hinaus hat er die Notwendigkeit anderer fortschrittlicher Waffensysteme wie nukleare Mehrkopfraketen, Interkontinentalraketen mit Feststoffantrieb und U-Boote mit Nuklearantrieb formuliert.

Vor dem fehlgeschlagenen Satellitenstart hatte Nordkorea eine Test-Satellitenmission durchgeführt und Bilder südkoreanischer Städte aus dem Weltraum geteilt. Einige Experten waren jedoch der Meinung, dass diese Bilder nicht die für eine wirksame Überwachung erforderliche Komplexität aufwiesen und lediglich prominente Ziele wie Kriegsschiffe oder terrestrische Militäranlagen erkennen ließen. Nordkorea verteidigte die Einfachheit der Bilder und behauptete, dass ihr Zweck keine ausgeklügelten Überwachungsmaßnahmen seien.

Die internationale Gemeinschaft, darunter die Vereinigten Staaten und Südkorea, kritisierten den Raketenstart Nordkoreas als Sicherheitsrisiko und als Verstoß gegen die Resolutionen des UN-Sicherheitsrats, die dem Land den Einsatz ballistischer Raketentechnologie untersagen. Die Aussichten auf weitere Sanktionen erscheinen jedoch unwahrscheinlich, da Russland und China, ständige Mitglieder des Sicherheitsrates, zusätzliche Maßnahmen gegen Nordkorea ablehnen.