Die Zulassungszahlen von Teslas Elektrofahrzeugen in Deutschland verzeichnen aktuell einen deutlichen Rückgang. Der einstige Marktführer wurde von deutschen Automobilherstellern wie Volkswagen (VW) und BMW überholt. Während Tesla im Jahr 2022 und zu Beginn des Jahres 2023 noch an der Spitze der Neuzulassungen von rein batteriebetriebenen Elektroautos (BEV) stand, zeigen die neuesten Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) nun ein verändertes Bild.
Bis Oktober 2024 konnte BMW insgesamt 33.167 BEV-Zulassungen verbuchen und überholte damit Tesla, das nur noch auf 31.461 Neuzulassungen kam. VW liegt weiterhin an der Spitze und verzeichnet mit 49.234 zugelassenen BEVs die höchste Zahl. Im Vergleich zum Vorjahr stehen jedoch auch VW und Tesla im schwächelnden deutschen E-Automarkt schlechter da: So verzeichnete Tesla einen Rückgang von 23.300 Einheiten, während VW rund 9.400 Fahrzeuge weniger als im Vorjahr absetzte. Im Gegensatz dazu befindet sich BMW auf einem Wachstumskurs und verzeichnete im Jahresvergleich ein Plus von 6.600 Fahrzeugen.
Model Y bleibt Teslas Hoffnungsträger
Trotz der rückläufigen Zahlen bleibt das Model Y von Tesla weiterhin das am häufigsten zugelassene Elektrofahrzeug in Deutschland. Doch auch hier zeigt sich ein deutlicher Abwärtstrend. Besonders problematisch für Tesla ist, dass das Model Y fast 80 Prozent der Neuzulassungen der Marke ausmacht. Im Gegensatz dazu verteilen sich die Zulassungszahlen bei BMW und VW auf eine größere Vielfalt an Modellen, was sie gegen Marktschwankungen robuster macht.
Martin Fassnacht, Professor für Strategie und Marketing an der Düsseldorfer Wirtschaftshochschule WHU, spricht in diesem Zusammenhang von einem Imageproblem für Tesla. „Früher war die Marke cool, das Smartphone auf vier Rädern,“ so Fassnacht. Doch heute hätten deutsche Hersteller aufgeholt und würden ernstzunehmende Alternativen bieten. Tesla, so der Experte, fehle es inzwischen an einem einzigartigen Alleinstellungsmerkmal, das die Marke früher auszeichnete.
VW Golf bleibt Deutschlands meistverkauftes Auto
Ein Blick auf die monatlichen Zulassungszahlen im Oktober zeigt, dass der VW Golf erneut die Spitzenposition als meistverkauftes Auto in Deutschland eingenommen hat. Mit 7.015 zugelassenen Einheiten setzte sich der Golf vor den VW Tiguan, der auf 6.657 Einheiten kam. Auch der Opel Corsa konnte im Oktober zulegen und übernahm mit einem Plus von knapp 30 Prozent und 4.847 verkauften Fahrzeugen die Führung in der Kleinwagenklasse, wodurch er den Mini verdrängte.
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In der Mittelklasse dominiert weiterhin der VW Passat mit 3.720 Zulassungen. Die obere Mittelklasse wird von der Mercedes E-Klasse angeführt, die 3.209 Einheiten im Oktober erreichte. Bei den Plug-in-Hybriden setzte sich der Volvo XC60 mit 1.523 Zulassungen an die Spitze und löste die Mercedes E-Klasse in diesem Segment ab.
Insgesamt verzeichnete der deutsche Pkw-Markt im Oktober 231.992 Neuzulassungen, was einem Anstieg von 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass trotz Herausforderungen im E-Automarkt eine steigende Nachfrage nach Neuwagen besteht.