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Verwüstung nach Unwetter: Tornado in Sachsen?

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Heftige Unwetter haben weite Teile Deutschlands heimgesucht und dabei schwere Schäden verursacht. Insbesondere Sachsen und Nordrhein-Westfalen waren betroffen, wo starke Gewitter und mögliche Tornados erheblichen Schaden angerichtet haben.

Unwetter über Deutschland: Warnungen und Schäden

Seit den Mittagsstunden sind kräftige Gewitter über großen Teilen Deutschlands niedergegangen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte bereits im Vorfeld von einer „Schwergewitterlage“ gesprochen. Besonders betroffen waren Regionen in der Mitte Deutschlands von West nach Ost. Auch in der Nacht blieben amtliche Unwetterwarnungen in Kraft, obwohl das Unwetterpotenzial im Laufe der Nacht abnahm. Der DWD erwartet auch für den folgenden Mittwoch teils kräftige Gewitter in mehreren Regionen.

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Tornado in Sachsen?

In Sachsen sorgten die Unwetter für Dutzende Einsätze der Feuerwehr. Besonders schwer traf es den Landkreis Meißen, wo eine sogenannte Superzelle für erhebliche Verwüstungen in Gröditz sorgte. Die Feuerwehr meldete einen Tornado, der Dächer abdeckte und große Bäume umknickte. In Nauwalde knickten sogar Hochspannungsmasten um, und ein Baum stürzte auf Bahnschienen, was den Bahnverkehr zum Erliegen brachte. Trotz der schweren Schäden wurden nach bisherigen Erkenntnissen keine Personen verletzt.

Ein Polizeisprecher bestätigte, dass die Bundespolizei sowie die Notfallstelle der Deutschen Bahn verständigt wurden. Ein Sprecher des DWD erklärte, dass ein Tornado „durchaus möglich“ sei, dies jedoch noch geprüft werden müsse.

Vorsichtsmaßnahmen bei der Fußball-Europameisterschaft

Aufgrund der Unwetter wurden mehrere Fanzonen zur Fußball-Europameisterschaft vorsorglich geschlossen. In Leipzig wurde die EM-Fanzone am Abend erneut geschlossen, nachdem eine vorübergehende Öffnung erfolgt war. Der Partybereich auf dem Augustaplatz musste schließen, da weitere Unwetter drohten. Am Abend spielte Portugal gegen Tschechien in Leipzig.

Hochwasser und Rettungseinsätze in Nordrhein-Westfalen

Auch Nordrhein-Westfalen war stark von den Unwettern betroffen. In Grevenbroich führte heftiger Starkregen zu zahlreichen Einsätzen der Feuerwehr. In zwei Fällen mussten Autoinsassen gerettet werden, die in überfluteten Unterführungen feststeckten. In einigen Stadtteilen stand das Wasser in den Kellern bis zu einem Meter hoch und gelangte auch aus Kanälen in Wohnungen. Eine Regionalbahnstrecke musste vorübergehend gesperrt werden, da das Gleisbett stark durchströmt war. Die Feuerwehr rückte ab dem frühen Nachmittag zu mehr als 60 Einsätzen aus.

Maßnahmen im Dortmunder Stadion

Auch in Dortmund führte starker Regen zu erheblichen Problemen. Die EM-Fanzone wurde geschlossen, und im Dortmunder Stadion versuchten Ordnerinnen und Ordner, die Auswirkungen des Regens vor dem EM-Spiel der Türkei gegen Georgien zu minimieren. Wasser floss sturzbachartig von den Dächern und die Treppen hinunter. Feuerwehrsprecher berichteten von ungefähr 20 Einsätzen, unter anderem wurden mehrere Straßen und eine U-Bahn-Station überflutet. Trotz der erheblichen Wassermassen gab es keine Verletzten. Auf der A42 wurde im Autobahnkreuz Herne die Fahrbahn in Richtung Dortmund überflutet, doch die Verkehrsteilnehmer konnten dort langsam weiterfahren.

Die schweren Unwetter haben in verschiedenen Teilen Deutschlands erhebliche Schäden verursacht. In Sachsen und Nordrhein-Westfalen mussten die Einsatzkräfte zu zahlreichen Rettungs- und Sicherungsmaßnahmen ausrücken. Die genaue Ursache der Verwüstungen, insbesondere ob es sich in Sachsen tatsächlich um einen Tornado gehandelt hat, wird noch geprüft. Die Ereignisse unterstreichen die Wichtigkeit rechtzeitiger Wetterwarnungen und entsprechender Vorsichtsmaßnahmen, um die Auswirkungen solcher Naturereignisse zu minimieren.