Drachen, Jedi und Zombies im Rampenlicht der diesjährigen Emmy-Nominierungen

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Jedi, Drachen und Zombies – ein unerwartetes Trio aus Fantasy, Science Fiction und Horror – haben sich bei den diesjährigen 75. Emmy Awards von den Rändern in den Mittelpunkt gedrängt, die traditionellen Favoriten auf den Kopf gestellt und der Preisverleihung neue Energie verliehen. Inmitten der anhaltenden Ungewissheit über den Zeitplan der Zeremonie haben diese genreübergreifenden Kandidaten aufgrund der Streiks in der Branche und der möglichen Arbeitsniederlegungen der Schauspieler einen bemerkenswerten Aufruhr ausgelöst.

HBO stahl das Rampenlicht mit einem mutigen Auftritt, indem es die Hälfte der Nominierungen für das beste Drama und insgesamt 127 Bewerbungen erhielt – die höchste Zahl aller Sender und Streamingdienste. Unter den Nominierungen waren die Debütfilme „House of the Dragon“ und „The Last of Us“ sowie die Verabschiedung von „Succession“ und der schwarzen Komödie „Barry“. „House of the Dragon“ setzt das preisgekrönte Erbe seines Vorgängers „Game of Thrones“ fort, während „The Last of Us“, eine Videospielverfilmung, eine bahnbrechende Leistung für sein Genre darstellt.

In ähnlicher Weise sicherten sich Disney+ und Lucasfilm 22 Nominierungen mit ihrem Trio von „Star Wars“-Serien: „Andor“, „Obi-Wan Kenobi“ und die letzte Staffel von „The Mandalorian“. Die Genres, die bei Preisverleihungen traditionell eher im Abseits stehen, waren ebenfalls vertreten, mit Beiträgen wie dem schaurigen „Yellowjackets“ und „Wednesday“ mit Jenna Ortega in einer ansprechend jugendlichen Rolle.

Sogar die grausame Welt der Serienmörder fand bei den Emmy-Wählern Anklang. Der umbenannte Film „Dahmer – Monster: The Jeffrey Dahmer Story“ und sein Hauptdarsteller Evan Peters haben sich zusammen mit Dominique Fishback aus Amazon Prime’s „Swarm“ für den Wettbewerb der limitierten Serien beworben.

Der Spagat zwischen alt und neu erwies sich für die Emmys jedoch als komplexe Aufgabe, vor allem in diesem Jahr, als sich hochkarätige Shows ihrem Serienfinale näherten. Abschiedsnominierungen gingen an „Succession“, „Barry“, „The Marvelous Mrs. Maisel“, „Ted Lasso“ und „Better Call Saul“.

Trevor Noah erhielt ebenfalls eine Nominierung für seine abschließende Staffel von „The Daily Show“, nachdem die Sendung „Last Week Tonight With John Oliver“, die das Late-Night-Segment sieben Jahre in Folge dominierte, neu kategorisiert wurde.

Überraschenderweise wurde Amazons Freeview-Kanal „Jury Duty“, ein Reality-Comedy-Hybrid, für die beste Serie nominiert. In diesem Jahr konzentrierten sich die Nominierungen auf mehrere Sendungen, was dazu führte, dass viele Co-Stars um dieselben Kategorien konkurrierten, wie zum Beispiel drei „Succession“-Stars, die in der Kategorie Hauptdarsteller konkurrierten.

Der genaue Zeitplan der Emmys bleibt jedoch aufgrund möglicher Störungen durch die Industrie ein Geheimnis. Während der Bekanntgabe der Nominierungen äußerte sich der Vorsitzende der Television Academy, Frank Scherma, zurückhaltend über den geplanten Ausstrahlungstermin der Zeremonie am 18. September auf Fox und verwies auf frühere Verzögerungen, die es nur als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 gab.

In einer Ära immer größerer Genrevielfalt und -innovation spiegeln die diesjährigen Emmy-Nominierungen eine deutliche Verschiebung weg von den traditionellen Favoriten hin zu den faszinierenden Bereichen Fantasy, Horror und Science Fiction wider. Doch wann das Rampenlicht auf der Emmy-Bühne wirklich leuchten wird, bleibt aufgrund der Ungewissheit in der Branche ein Geheimnis. Während die Fans und die Branche gespannt auf Klarheit warten, haben die Nominierungen für Aufregung gesorgt und Gespräche angeregt. Die diesjährige Emmy-Verleihung verspricht, die Kreativität und Entwicklung des Fernsehens zu feiern, unabhängig davon, wann oder wie die Veranstaltung stattfindet.