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Das Scheitern von Pennys „wahren Preisen“: Eine klare Botschaft an den Lebensmittelmarkt

Pennys mutiges Experiment endet in Enttäuschung

Der Lebensmitteldiscounter Penny, ein Teil der Rewe-Gruppe, unternahm letzten Sommer ein ambitioniertes Experiment, das sich als Misserfolg herausstellte. Das Unternehmen erhöhte für eine Woche die Preise ausgewählter Produkte in allen seinen Filialen, um die so genannten „wahren Preise“ widerzuspiegeln. Diese sollten die externen Umweltfolgekosten abbilden, die normalerweise im Handel nicht berücksichtigt werden. Doch die Reaktion der Kunden war überwiegend negativ.

Kundenzurückhaltung und fehlendes Verständnis

Die Reaktionen der Kunden auf die Preisänderungen waren eindeutig: Der Verkauf von acht der neun betroffenen Produkte ging deutlich zurück, besonders in Ostdeutschland. Eine Befragung offenbarte, dass 85 Prozent der Nichtkäufer die hohen Preise als Grund angaben. Zudem zeigte sich ein geringes Interesse an Umweltaspekten, und viele Kunden hatten Schwierigkeiten, den Zweck der Kampagne zu verstehen.

Eine klare Botschaft: Widerstand gegen Preiserhöhungen

Das Experiment machte unmissverständlich klar, dass die Mehrheit der Kunden nicht bereit ist, höhere Preise für Lebensmittel zu akzeptieren, selbst wenn diese die ökologischen und gesundheitlichen Folgekosten berücksichtigen. Dies steht im Kontrast zu der häufig geäußerten Forderung nach mehr Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein im Konsum.

Keine Wiederholung des Experiments

Angesichts der negativen Kundenreaktionen und des mangelnden Erfolgs entschied Penny, ein derartiges Experiment nicht zu wiederholen. Ein Sprecher des Unternehmens betonte, dass man den Kunden nicht mehr zumuten könne und dass die Aktion keine neuen Erkenntnisse gebracht habe, die eine Wiederholung rechtfertigen würden.

Die Rolle der Politik in der Preisgestaltung

Penny verweist auf die Politik, wenn es um die Diskussion über Lebensmittelpreise und deren Umweltfolgekosten geht. Das Unternehmen unterstreicht, dass es Aufgabe der Politik ist, Rahmenbedingungen zu schaffen, die umweltbewusstes Handeln für alle Bevölkerungsschichten zugänglich und erschwinglich machen.

Ein deutliches Signal an den Markt

Das Experiment von Penny sendet ein klares Signal an den Lebensmittelmarkt: Während das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz theoretisch zunimmt, ist die Mehrheit der Verbraucher in der Praxis nicht bereit, für diese Prinzipien finanziell mehr aufzukommen. Dies unterstreicht die Herausforderung für Unternehmen und Politik, nachhaltigen Konsum zu fördern und gleichzeitig breiten Bevölkerungsschichten zugänglich zu machen.