Die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn, DB Cargo, wird in den kommenden Jahren 5000 Arbeitsplätze abbauen. Diese Zahl übertrifft die ursprünglich angekündigten 2300 Stellen erheblich. Grund dafür sind schlechte Konjunkturaussichten und die Notwendigkeit, die Verluste des Unternehmens bis 2026 zu stoppen.
Sozialverträglicher Abbau im Fokus
Laut der DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta soll ein Großteil der Stellenstreichungen über natürliche Fluktuation erfolgen. „Bis 2024 werden rund 1000 Mitarbeitende, vor allem aus der Babyboomer-Generation, in den Ruhestand gehen“, erklärte Nikutta. Zudem hätten bereits 650 Beschäftigte neue Positionen innerhalb des Bahn-Konzerns erhalten, und weitere 700 Mitarbeiter nehmen an einem freiwilligen Ausstiegsprogramm teil.
Damit reduziert sich der verbleibende Abbaubedarf auf 2650 Arbeitsplätze. Dennoch betrifft der Stellenabbau nicht nur die Verwaltung, sondern auch operative Bereiche.
Wirtschaftlicher Druck und EU-Auflagen
DB Cargo schreibt seit Jahren hohe Verluste. Eine Entscheidung der EU-Kommission verschärft die Situation zusätzlich: Finanzielle Unterstützung durch den Mutterkonzern Deutsche Bahn ist künftig untersagt. Nun hat DB Cargo bis 2026 Zeit, profitabel zu werden.
Die Einsparmaßnahmen sind Teil eines umfassenden Restrukturierungsprogramms, das in enger Abstimmung mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und den Betriebsräten erarbeitet wurde. Im Oktober hatten sich alle Parteien zunächst auf den Abbau von 2300 Stellen geeinigt, doch Nikutta machte früh klar, dass weitere Schritte notwendig sein könnten.
Herausforderungen für Führungskräfte
Der Stellenabbau stellt nicht nur die Belegschaft, sondern auch Führungskräfte vor große Herausforderungen. Sie müssen Entscheidungen, die auf höherer Ebene getroffen wurden, umsetzen und gleichzeitig den Zusammenhalt in ihren Teams bewahren.
Ein schwieriger Weg zur Stabilität
DB Cargo beschäftigt derzeit rund 31.000 Mitarbeitende. Der geplante Abbau von 5000 Stellen ist ein bedeutender Einschnitt, der jedoch als notwendig angesehen wird, um die Zukunft des Unternehmens zu sichern. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob das Sparprogramm ausreicht, um die wirtschaftliche Wende herbeizuführen und die Wettbewerbsfähigkeit im Güterverkehr zu stärken.
Mit den geplanten Maßnahmen setzt DB Cargo auf eine langfristige Stabilisierung, doch der Druck auf die Verantwortlichen bleibt enorm. Bis 2029 muss das Unternehmen beweisen, dass es trotz schwieriger Rahmenbedingungen eine tragfähige Zukunftsperspektive bieten kann.
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