Ford Motor beendet sein umstrittenes Händlerprogramm für Elektrofahrzeuge (EV), das ursprünglich von den Ladenbesitzern verlangte, mehr als 1 Million Dollar zu investieren, um EVs zu verkaufen. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Wechsel in der Strategie von Ford auf dem sich entwickelnden EV-Markt.
Der Aufstieg und Fall des „EV-zertifizierten“ Programms
Im September 2022 kündigte Jim Farley, CEO von Ford, das „EV-zertifizierte“ Programm inmitten einer stark steigenden Nachfrage nach Elektrofahrzeugen an. Der erwartete Boom beim Verkauf von Elektrofahrzeugen ist jedoch nicht wie erwartet eingetreten. „Die Welt hat sich verändert“, sagte Marin Gjaja, Chief Operating Officer des Ford Model E Elektrofahrzeuggeschäfts. „Das Wachstum hat sich verlangsamt.“
Marktrealitäten und rechtliche Herausforderungen
Der Absatz von Elektrofahrzeugen bei Ford und anderen Automobilherstellern wächst, aber langsamer als vorhergesagt. Dies hat viele Autohersteller dazu veranlasst, zukünftige EV-Projekte zu verschieben oder zu streichen. Ford sah sich wegen des Programms mit Klagen von Händlern konfrontiert, an denen etwa die Hälfte der 2.800 US-Händler von Ford beteiligt war. „Das Model e Händlerprogramm wird angesichts der sich verändernden Bedingungen auf dem Markt und in Gesprächen mit den Händlern eingestellt“, erklärte Gjaja während eines Mediengesprächs.
Ein neuer Ansatz für den Verkauf von Elektrofahrzeugen
Anstelle des restriktiven EV-zertifizierten Programms wird Ford nun den Verkauf von Elektrofahrzeugen für alle seine Händler öffnen, um den Absatz seiner vollelektrischen Pkw und Lkw anzukurbeln. „Damit können wir den Verkauf und Service von Elektrofahrzeugen für mehr Händler öffnen“, sagte Gjaja. „Wir glauben, dass es uns helfen wird, unseren Umsatz zu steigern.“
Geringerer Investitionsbedarf
Die Händler müssen weiterhin in die Ladeinfrastruktur, Schulungen und andere Ausgaben im Zusammenhang mit E-Fahrzeugen investieren, allerdings nicht in dem Maße wie bisher. Das ursprüngliche Programm erforderte Investitionen zwischen $500.000 und $1,2 Millionen, aber der neue Ansatz ist mit deutlich geringeren Kosten verbunden. „Diese anfänglichen Schätzungen waren hoch“, gab Gjaja zu. „Händler, die an dem gesamten Programm teilgenommen haben, haben im Durchschnitt etwa 600.000 Dollar investiert.“
Die Entscheidung von Ford, das kostspielige EV-Händlerprogramm zu beenden, ist eine pragmatische Reaktion auf die Marktrealitäten und das Feedback der Händler. Durch die Reduzierung des Investitionsbedarfs und die Ausweitung des Verkaufs von Elektrofahrzeugen auf alle Händler will Ford sich besser an das aktuelle Tempo der Einführung von Elektrofahrzeugen anpassen und seine Händler effektiver unterstützen.