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Frauenanteil in Dax-Vorständen steigt auf Rekordniveau

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Erstmals ist mehr als ein Viertel der Vorstandspositionen in den 40 Dax-Konzernen mit Frauen besetzt. Der aktuelle Anteil liegt bei 25,7 Prozent und markiert damit den höchsten Wert seit Beginn der Erhebungen 2011. Dies geht aus einer Analyse der Organisation „Frauen in die Aufsichtsräte“ (Fidar) hervor. Gegenüber dem Jahresbeginn entspricht dies einem Anstieg von zwei Prozentpunkten.

Auch die Aufsichtsräte verzeichnen Zuwächse: Hier kletterte der Frauenanteil auf 39,7 Prozent. „Die Entwicklung zeigt, wie wirksam verbindliche Vorgaben für die Gleichstellung sind“, betonte Fidar-Präsidentin Monika Schulz-Strelow. Die Dax-Konzerne hätten den Frauenanteil in Vorständen innerhalb von zehn Jahren mehr als verdreifacht. „Der Mangel an qualifizierten Frauen, der oft angeführt wurde, ist eindeutig widerlegt.“

Erstmals drei Frauen an der Dax-Spitze

Seit Juni wurden sieben weitere Frauen in Dax-Vorstände berufen. Zudem stehen erstmals drei Frauen an der Spitze großer Konzerne: Belén Garijo führt Merck, Bettina Orlopp die Commerzbank, und Karin Radström leitet Daimler Truck. Dies unterstreiche die positiven Entwicklungen in der Gleichstellung, so Fidar.

Unterschiedliche Fortschritte zwischen Unternehmen

Der Fortschritt ist jedoch nicht überall gleich: Im Dax zeigt Rheinmetall den höchsten Frauenanteil im Vorstand, gefolgt von der Commerzbank und Siemens Healthineers. Schlusslichter bilden Heidelberg Materials, Volkswagen und Porsche SE.

Gesetzliche Regelungen fördern Fortschritt

Die gesetzlichen Vorgaben haben einen maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung. Seit 2016 gilt eine Quote von 30 Prozent für Aufsichtsratsposten börsennotierter Unternehmen. Seit 2022 müssen in Vorständen ab vier Mitgliedern mindestens eine Frau vertreten sein. Laut Fidar schneiden Unternehmen, die der gesetzlichen Quote unterliegen, deutlich besser ab als solche, die nicht daran gebunden sind.

„Von echter Gleichstellung sind wir jedoch noch weit entfernt“, so Schulz-Strelow. Die Zahlen zeigten, dass freiwillige Selbstverpflichtungen allein nicht ausreichen, um den Frauenanteil in Führungspositionen nachhaltig zu erhöhen.