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FTI kämpft mit finanziellen Turbulenzen – Wie sicher sind Ihre Reisepläne?

FTI – Ein Reiseriese in der Krise

Finanzielle Schieflage bei einem der größten europäischen Reiseanbieter

Der Reiseriese FTI durchlebt eine ernste finanzielle Krise. Die Frage, die sich viele Urlauber und Brancheninsider stellen: Können Reisebuchungen mit FTI als sicher betrachtet werden? Angesichts der aktuellen Entwicklungen mehren sich die Bedenken.

Dramatische Verluste und schrumpfendes Eigenkapital

Nach Informationen des „Business Insider“ hat FTI trotz eines beachtlichen Umsatzes von 3,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr einen beträchtlichen operativen Verlust von 91,5 Millionen Euro hinnehmen müssen. Besorgniserregend ist zudem, dass die Eigenkapitalquote auf kritische 2,4 Prozent gefallen ist. Laut einem Bericht der „Bild“ wird die Fortführung des Unternehmens im jüngsten Jahresabschluss für 2022 nur als „voraussichtlich gesichert“ eingestuft.

Insolvenzgefahr und staatliche Unterstützung

Die Spekulationen um eine mögliche Insolvenz des Konzerns verdichten sich. Während der Corona-Pandemie konnte FTI noch mit einer Finanzspritze der Bundesregierung in Höhe von 595 Millionen Euro vor dem Aus bewahrt werden. Trotzdem lastet, wie das Magazin „Capital“ berichtet, eine erhebliche Schuldenlast auf dem Unternehmen.

Absicherung gegen Insolvenz durch Reisesicherungsfonds

Trotz der finanziellen Notlage gibt es einen Silberstreif am Horizont für Reisende: „FTI ist durch den Deutschen Reisesicherungsfonds gegen Insolvenz abgesichert“, erklärt der Deutsche Reiseverband DRV. Ein Indikator für das hohe Risiko sei allerdings, dass FTI derzeit die maximale Sicherheitsleistung von neun Prozent beim Fonds hinterlegen muss, wie „Capital“ anführt.

Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen versichert zudem, dass im Falle einer Insolvenz des Veranstalters die Kosten für Pauschalreisen zurückerstattet werden. Dies gelte ebenfalls für sämtliche Umbuchungen.

Forderungen nach Transparenz von der Branche

Marija Linnhoff, Chefin des Bundesverbandes unabhängiger, selbstständiger Reisebüros (VUSR), sieht dennoch Handlungsbedarf. Sie verlangt von FTI eine offene Kommunikation bezüglich der aktuellen Buchungslage und der finanziellen Perspektiven: „Für die Branche und die Reisenden ist es entscheidend, klare Informationen über die Buchungsentwicklung zu erhalten. Nur so kann die langfristige Tragfähigkeit des Konzerns beurteilt werden.“

Optimistische Töne von FTI

Auf die Sorgen innerhalb der Branche reagierend, äußerte sich FTI-Sprecherin Angela Winter positiv über die Zukunftsaussichten: „Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2022/23 mit einem Umsatz von 4,1 Milliarden Euro, was einem Wachstum von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht, blicken wir optimistisch auf die kommende Saison. Für den Sommer verzeichnen wir bereits jetzt ein zweistelliges Buchungsplus im Vergleich zum Vorjahr im Veranstaltergeschäft.“

Die Situation um den Reisekonzern FTI zeichnet ein Bild von finanziellen Herausforderungen, gepaart mit der Sorge um die Sicherheit von Reisebuchungen. Während staatliche Unterstützung und Absicherungen gewisse Garantien bieten, ist die Forderung nach Transparenz und klaren Zukunftsprognosen aus der Branche nachvollziehbar. Trotz der schwierigen Lage gibt sich FTI zuversichtlich, was die Buchungsentwicklung und die finanzielle Zukunft angeht.