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Gewerkschaften verlassen X: Protest gegen Hetze

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Die deutschen Gewerkschaften ver.di, GEW und IG BAU haben ihre Aktivitäten auf der Kurznachrichtenplattform X eingestellt. Sie werfen der Plattform vor, demokratiefeindliche Inhalte zu verbreiten und Hass zu fördern, was mit ihren Werten unvereinbar sei.

Beweggründe für den Rückzug

Auslöser für die Entscheidung war ein geplantes Livegespräch zwischen Elon Musk und der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel. „Hier werden arbeitnehmer- und gewerkschaftsfeindliche Narrative befördert“, erklärten die Gewerkschaften in einer gemeinsamen Mitteilung. Sie kritisieren die zunehmende Verbreitung von Hetze und Desinformation auf X.

Konsequenzen und Alternativen

Ver.di hat ihren Account bereits gelöscht, die GEW behält ihr Profil vorerst für einen Monat, weist aber darauf hin, dass es nicht mehr aktiv verwaltet wird. Die IG BAU hat ihren Zugang auf privat gestellt, um Missbrauch zu vermeiden. Alle drei Gewerkschaften planen, auf anderen Plattformen wie Mastodon, Bluesky und Instagram aktiv zu bleiben.

Kritik an fehlender Moderation

Laut Frank Tekkiliç, Pressesprecher der IG BAU, fehlt es auf X an Strukturen, die Fake-Accounts und Hasskommentare effektiv moderieren. „Eine inhaltliche Auseinandersetzung ist dort nicht mehr möglich“, sagte Tekkiliç und forderte dazu auf, X seine Relevanz zu nehmen, indem die Plattform weniger genutzt wird.

Teil einer breiteren Bewegung

Der Rückzug der Gewerkschaften reiht sich in eine zunehmende Zahl von Abgängen ein. Bereits Autorinnen, Journalisten und Wissenschaftler hatten die Plattform im Rahmen der „eXit“-Aktion verlassen. Sie sehen X unter der Leitung von Elon Musk nicht mehr als Ort für freien und respektvollen Meinungsaustausch.

Mit diesem Schritt setzen die Gewerkschaften ein klares Zeichen gegen die Entwicklungen auf X und appellieren an andere, Alternativen zu wählen, die demokratische Werte besser vertreten.