Haribo hat sich in Südkorea zu einem wichtigen Akteur im Fruchtgummimarkt entwickelt. Die Erfolgsgeschichte begann im Jahr 2000, als der deutsche Süßwarenhersteller erstmals den südkoreanischen Markt betrat. Kostas Vlachos, verantwortlich für wachsende Märkte bei Haribo, erinnert sich: „Als wir gestartet sind, gab es hier nur wenig Fruchtgummi, sondern Bonbons. Die sind einfacher herzustellen und billiger.“ Seitdem hat sich die Marke in Südkorea fest etabliert und gehört heute zu den Top Ten der internationalen Märkte von Haribo.
Ein wachsender Markt mit Herausforderungen
Südkorea ist für Haribo nicht nur ein bedeutender Markt, sondern der größte außerhalb Europas und der USA. Das Land trägt mit rund 150 Millionen Euro Umsatz zu Haribos Geschäft bei, wobei das Unternehmen einen Marktanteil von beeindruckenden 42 Prozent hält. „Südkorea ist der größte Markt außerhalb Europas und den USA“, bestätigt Vlachos. Trotzdem ist der Markt hart umkämpft. „Südkorea ist sehr wettbewerbsintensiv. Das sieht man bei Smartphones, Autos und auch bei Fruchtgummi“, erklärt Nikolay Karpuzov, der das Geschäft in Asien leitet.
Starke Konkurrenz und lokale Anpassungen
Die Konkurrenz in Südkorea ist stark. Unternehmen wie Orion und Lotte haben sich ebenfalls Anteile am Markt gesichert. Orion hält 20 Prozent, während Lotte sechs Prozent des Marktes ausmacht. Diese Wettbewerber bieten innovative Produkte wie Kiwi-Fruchtgummi an, um den Geschmack der lokalen Konsumenten zu treffen. Haribo hat darauf reagiert und ebenfalls Sorten mit Traubengeschmack eingeführt, die besonders beliebt in Asien sind.
Mike Lee und die „Happy World of Haribo“
Ein herausragendes Beispiel für Haribos Erfolg ist die Initiative von Mike Lee, einem Haribo-Enthusiasten, der eine große Ausstellung auf der Insel Jeju organisierte. Lee entdeckte 2007 die Goldbären während eines Aufenthalts in Deutschland und war von der Marke fasziniert. Er investierte mit seinem Unternehmen Peopully rund vier Millionen Euro in die „Happy World of Haribo“, eine Summe, die das Budget von Haribos 100-Jahr-Feier übertraf. „Wir haben historisches Material zu Haribo über Ebay gekauft oder Sammler überzeugt, etwas auszuleihen“, so Lee. Einige dieser Sammlerstücke sind so selten, dass sie nicht einmal im Haribo-Archiv zu finden sind.
Besucherrekorde und wirtschaftliche Bedeutung
Die Ausstellung in Jeju ist nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein Publikumsmagnet. Bereits in den ersten zweieinhalb Monaten kamen über 100.000 Besucher. Das interaktive Konzept, bei dem man in einer „Fruchtgummiküche“ virtuelle Goldbären entdecken kann, zieht besonders viele Familien an. Ein Shop am Ende der Ausstellung sorgt dafür, dass das Projekt wirtschaftlich tragfähig bleibt. „Laufen soll sie drei Jahre“, sagt Lee zuversichtlich.
Eine positive Zukunft für Haribo
Das Projekt von Lee fand schließlich auch die Unterstützung von Haribo. Das Unternehmen stellte Lizenzen für Nicht-Fruchtgummiprodukte bereit und erlaubte die Nutzung des Markenschriftzugs. „Wir sind in Südkorea profitabel“, sagt Vlachos, was die Bedeutung des Marktes für Haribos globale Strategie unterstreicht. Die Kombination aus lokal angepasstem Marketing und der treuen Anhängerschaft hat Haribo in Südkorea auf Erfolgskurs gebracht. Die starke Konkurrenz bleibt eine Herausforderung, doch die einzigartige Verbindung aus Tradition und moderner Präsentation sichert dem Unternehmen eine stabile Position in diesem dynamischen Markt.